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Landkreis Börde Neues Rathaus wird zum Vorzeigeprojekt

In Gröningen entsteht ein neuer Verwaltunssitz. Dieser glänzt nicht nur mit einem stattlichen Gebäude.

05.08.2020, 10:37

Gröningen l Seit Monaten wird in Gröningen fleißig gewerkelt. Nun ist ein erster Meilenstein erreicht: Am Freitag feierte die Gemeinde offiziell Richtfest. Der Akt ist jedoch eher symbolischer Natur, denn Bauamtsleiterin Ines Kühn hatte es bereits in einer Sitzung vor Wochen vorausgesagt: Die Arbeiten gehen so schnell voran, dass der Dachstuhl schon fast komplett unter roten Dachziegeln verschwunden ist.

Unter den roten Ziegeln soll zukünftig das neue „Rathaus“ der Verbandsgemeinde Westliche Börde seinen Platz finden. Laut Kühn befinden sich die verschiedenen Gewerke alle im Zeitplan. Dabei wird teilweise parallel gearbeitet. Während das Dach fertig eingedeckt wird, haben bereits die Arbeiten an der Fassade begonnen. Ebenso geht es im Inneren stetig voran: Handwerker sind aktuell mit dem Einbau von Heizung und Sanitäranlagen sowie Elektroarbeiten beschäftigt. Im August soll dann der Innenausbau im neuen Verwaltungssitz in der Markstraße beginnen.

Wenn nichts mehr dazwischen kommt, soll das zweigeschossige Gebäude im Frühjahr nächsten Jahres übergeben werden. Das einzige Problem am ganzen Bau: Bereits jetzt ist das Gesamtprojekt teurer als veranschlagt. Die geplanten Oberlichter im Sitzungssaal sowie die Fenster mit Verschattung auf der Nordseite des Gebäudes sind bereits dem Rotstift zum Opfer gefallen.

Doch von diesen Sorgen lässt sich Bürgermeister Fabian Stankewitz (parteilos) am Freitag nichts anmerken. Freudestrahlend verkündet er den rund 100 Gästen die frohe Kunde, welche sich im Anschluss den Baum im Detail anschauten. Jahrelang habe man nur eine Vision vom neuen Rathaus gehabt, nun sei es auch in greifbarer Form vorhanden. Besonders viel Wert habe der Magdeburger Architekt Karsten Liebner auf die Funktionalität des Gebäudes und die gleichzeitige Einfügung in das historische Stadtbild gelegt. „Wir wollten, dass sich das Gebäude zwar von den Nachbarhäusern abhebt aber auf dem Boden der Tatsachen bleibt“, erklärt Stankewitz weiter.

Das Gebäude soll ein Anlaufpunkt für alle Gröninger und Einwohner der Westlichen Börde sein. Hier können zukünftig alle Behördengänge erledigt werden. „Das fängt bei einfachen Passformalitäten an und hört bei der Beratung für das zukünftige Eigenheim noch lange nicht auf“, verspricht der Bürgermeister. Auch ein Trauzimmer sei dann wieder in der Landstadt angesiedelt. Auch alle Verwaltungsmitarbeiter sollen zukünftig ihren Platz in der Marktstraße 7 finden. So findet die Kämmerei zum Beispiel in der oberen Etage ihren Platz.

Was die Gesamtkosten für das Prestigeprojekt anbelangt, ist die Verwaltungsgemeinde bei nun mittlerweile 2,65 Millionen Euro angelangt. „Aber die fließen ja nicht nur in das Gebäude, sondern auch in die Außenanlage“, versichert Stankewitz weiter. Demnach soll der bisher triste Bauplatz vor dem Gebäude in ein kleines Paradies umgewandelt werden. „Wir möchten einen zentralen Anlaufplatz für alle Menschen schaffen.“ Damit sei nicht nur die Verwaltungsarbeit gemeint, sondern auch die Freizeit. Geplant sind neben einer vorzeigbaren Grünanlage auch ein kleiner Springbrunnen sowie eine Trinkwasserstelle für Hunde. „Das Highlight wird dann das freie W-Lan auf dem gesamten Gelände“ freut sich der Bürgermeister. Dieses könne jeder Bürger dann kostenfrei nutzen. Die Kosten für den neuen Sitz trägt die Verbandsgemeinde nicht alleine: Der Ersatzneubau wird aus Stadtsanierungsmitteln im Programm „Kleine Städte und Gemeinden“ finanziert. Wesentliche Anteile der Finanzierung tragen damit der Bund, das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Gröningen.

Der Verwaltungssitz sei nur ein erster Schritt in der Entwicklung des städtischen Stadtbildes. Weitere Projekte seien bereits geplant oder schon auf den Weg gebracht. Für den April 2021 und somit einen Monat früher als geplant kündigt Fabian Stankewitz die Übergabe des Ersatzneubaus des Verwaltungssitzes der Verbandsgemeinde an. „Das verdanken wir nicht zuletzt den ganzen Baufachleuten und zukünftig tätigen Gewerken, sondern auch den Bürgern in der Westlichen Börde, die tatkräftig an der Entwicklung des Gebäudes mitgewirkt haben.“