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Maiveranstaltungen Rote Nelken, Spaß und Sport

Pflegenotstand, Löhne und Weltfrieden waren Themen der Maikundgebungen in Oschersleben. Daneben gab es aber auch Spiel und Spaß.

Von Sebastian Pötzsch 02.05.2018, 01:01

Oschersleben l Traditionsgemäß hatten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Kreisverband Börde der Partei Die Linke in den Wiesenpark Oschersleben eingeladen. Hier wurden die Gäste von den Genossen persönlich begrüßt, Frauen erhielten traditionell je eine rote Nelke überreicht.

In ihrer Rede forderte die stellvertretende Landesvorsitzende der Linken, Doreen Hildebrandt, höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten. „Noch bis 21 Uhr Pakete ausliefern, wie in der CDU gerade diskutiert, das machen wir nicht mit“, sagte die Politikerin. Und dass sich der Arbeitsmarkt entspanne, wie gern von der Bundeskanzlerin immer wieder gepriesen, stimme so nicht. „Das liegt doch daran, dass viele Menschen in Rente gehen“, meinte Hildebrandt weiter.

Während seine Vorrednerin die deutsche Sozial- und Arbeitsmarktpolitik aufs Korn nahm, sprach Guido Henke zur aktuellen Friedenspolitik. „Zur Geschichte der Arbeiterbewegung gehört seit jeher der Kampf um den Frieden“, betonte der 2. stellvertretende Kreistagsvorsitzende und Landespolitiker. Zugleich kritisierte er eine „überhöhte Konzentration auf Russland“. „Wir sind für den Frieden. Wir lassen uns nicht gegen andere Völker aufstacheln. Es lebe der 1. Mai“, schloss Henke seine Rede.

Die Vorsitzende des Verdi-Ortsvereins Oschersleben, Isolde Klein, lenkte den Fokus unterdessen auf den aktuellen Arbeitskampf in der Seehäuser Hydraulik GmbH. „Die Angestellten dort streiken für mehr Lohn. Die Kollegen verdienen hier im Moment 40 Prozent weniger als der Durchschnitt in dieser Branche. Das kann einfach nicht sein“, sagte Isolde Klein.

Für den kulturellen Rahmen waren die Mannen der „Ehle-Musikanten“ mit zünftiger Blasmusik verantwortlich. Außerdem sorgten die Line-Dancer Oschersleben – wie schon zuvor bei der SPD – für ausgelassene Stimmung.

Bei den Sozialdemokraten des Ortsvereins Oschersleben im Freibad im Norden der Stadt ging es nicht ganz so politisch zu. „Wir wollen den heutigen Tag gemeinsam mit Menschen aus nah und fern und guter Laune verbringen“, begrüßte der amtierende Ortsvorsitzende Wolfgang Zahn die rund 150 Gäste. Diesen stand neben Freibier ein Kuchenbuffet zur Verfügung.

Auch Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) als „Hausherr“ des städtischen Freibades war vor Ort und warb für „unsere schöne Anlage“. Außerdem verwies der Rathauschef auf den 12. Mai. Dann nämlich soll mit einem großen Arbeitseinsatz das Kleinod fit für die Sommersaison gemacht werden.

Reichlich Trubel herrschte auch auf dem Gelände des OSC in der Schermcker Straße. „Wir laden schon seit Vereinsgründung immer am 1. Mai zum Familiensportfest ein“, erklärte der 1. Vereinsvorsitzende Joachim Kunkel. Neben Hüpfburg und einem Parcours der Straßenverkehrswacht konnte Tischtennis und Beachvolleyball gespielt werden. Für die kleinsten Vereinsmitglieder, den Bambinis, wurde ein Turnier ausgetragen. Am Ende gab es für jeden eine Medaille.