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Müllentsorgung 180.000 Euro für illegalen Müll

In Oschersleben und Umgebung wurden illegale Müllablagerungen in Größenordnungen festgestellt. Doch die Bodestadt ist kein Einzelfall.

Von Yvonne Heyer 03.11.2018, 00:01

Oschersleben l Äußerst verärgert besuchte ein Oschersleber die Redaktion. Beim täglichen Rundgang mit seinem Hund hatte er entlang eines Feldweges hinter der Motorsportarena illegal entsorgten Müll entdeckt. Innerhalb weniger Tage war der Dreckberg immer größer geworden. Die Volksstimme-Redaktion hatte das Ordnungsamt der Stadt informiert. Da der Müll außerhalb der Stadtgrenzen aufgefunden wurde, ist der Landkreis zuständig. Hier komme man mit der Beräumung kaum hinterher, denn illegale Müllentsorgung sei überall im Landkreis ein Problem.

Dieter Torka, Leiter des Fachdienstes Natur und Umwelt des Landkreises Börde, teilt dazu Folgendes mit: „Im Jahr 2017 wurden zirka 700 Fälle und im laufenden Jahr 2018 bis jetzt zirka 600 Fälle illegaler Ablagerungen von Müll auf Grundstücken im Wald oder der übrigen freien Landschaft registriert und vom Landkreis beseitigt.“ Wie viele Mitarbeiter des Landkreises oder nachgeordneter Einrichtungen damit beschäftigt sind, lasse sich nur schwer beziffern. Eingebunden seien Mitarbeiter der Geschäftsbereiche Nord und Süd der Kommunalservice Landkreis Börde AöR, Baulastträger wie Straßenmeistereien, der Fachdienst Natur und Umwelt des Landkreises Börde mit der Unteren Abfallbehörde, aber auch der Fachdienst Recht und Ordnung/Kommunalaufsicht mit der Bußgeldstelle. Polizei und Staatsanwaltschaft würden ebenso eingebunden.

Dieter Torka muss auch feststellen, dass dem Landkreis Börde mit der illegalen Abfallentsorgung enorme Kosten entstehen. „Im vergangenen Jahr mussten 500 Tonnen Müll für 180.000 Euro entsorgt werden. In dieser Summe verbergen sich nur die reinen Entsorgungskosten. Hinzu kommen rund 65.000 Euro Personalkosten. Für 2018 ist noch keine Kostenaufstellung möglich“, so Torka.

Nicht nur die zahlreichen Vorfälle, sondern auch die Größe des Landkreises mit knapp 2400 Quadratmetern Fläche, lässt die Frage aufkommen, wie der Landkreis rein logistisch die Problematik bewältigen könne. „Sachverhalte werden durch Anzeigen und eigene Feststellung aufgenommen und sondiert, nach Dringlichkeit sowie nach Art und Weise der Ablagerung geprüft. Bei diesen Prüfungen muss heraus gefiltert werden, ob es sich um gefährliche Abfälle handelt, welches Schadstoffpotenzial vorliegt oder ob von einer Gefährdung für Gewässer oder Boden auszugehen ist“, erklärt Dieter Torka.

Mit der Beseitigung und der Entsorgung werde die Kommunalservice Landkreis Börde AÖR beauftragt. Bei Feststellung eines möglichen Verursachers werde dieser durch die Untere Abfallbehörde aufgefordert, den Müll zu beseitigen und zu entsorgen. Zudem würden ordnungs- oder strafrechtliche Maßnahmen eingeleitet.