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Naturschutz Mit Feuer Platz für Neues schaffen

Einen feurigen Arbeitseinsatz hat der Eilsleber Heimatverein auf dem Mückenberg absolviert. Die Aktion diente dem Naturschutz.

Von Hartmut Beyer 15.03.2018, 23:01

Eilsleben l Auf dem Mückenberg in der Feldflur zwischen Eilsleben und Hakenstedt loderte in den vergangenen Tagen ein kleiner Flächenbrand. Das war so gewollt, denn auf diese Art durften Aktive des Heimatvereins „Oberes Allertal“ erstmals mit einer Sondergenehmigung das 8300 Quadratmeter große Naturschutzareal von trockenem Gras befreien. Zum Zweck der Aktion erklärt Vereinsvorsitzender Günter Wagener: „Mit dem kontrollierten Abbrennen wollen wir Platz schaffen für zahlreiche seltene Pflanzen, die hier wachsen und vom wuchernden Gras sonst unterdrückt würden.“

Die Maßnahme sei vom Umweltamt genehmigt worden, betont Wagener, und auch die Feuerwehr war informiert. Das Feuer soll die körperlich schwere Arbeit mit der Sense ersparen. „Wir konnten allerdings nur zwei Drittel der Fläche abbrennen“, berichtete Helfer Günther Lippner auf der jüngsten Sitzung des Vereins, „denn das Gras war an einigen Stellen noch sehr nass und liegt fest am Boden. Wenn sich das Wetter nicht ändert, müssen wir doch wieder zur Sense greifen und einige Stellen von Hand freischneiden.“

Der Eilsleber Heimatverein pflegt schon viele Jahre das grüne Kleinod mit so seltenen Pflanzen wie Wiesenprimel, Schuppenwurz oder Wiesensalbei. Der Mückenberg soll sogar der einzige Standort des Echten Ehrenpreises im Bördekreis sein, sagt Günter Wagener, der den Bewuchs schon über Jahrzehnte im Auge hat und die Landwirtschaft darauf aufmerksam machte.

Wie notwendig der Einsatz für die seltene Flora auf dem Mückenberg sei, zeige sich darin, dass die Artenvielfalt trotz allem zurückgegangen sei, so Wagener. Ihm liegt eine Liste vor, in der über 20 geschützte Pflanzen aufgeführt sind, die auf dem Mückenberg wachsen.