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Neubau Grundstein für Oscherslebens Schwimmhalle

Am Dienstag (7. Juli) ist der symbolische Grundstein für die neue Oschersleber Schwimmhalle gelegt worden.

Von André Ziegenmeyer 08.07.2020, 01:01

Oschersleben l Offizielle Termine auf dem neuen Schwimmbad-Gelände sind derzeit keine Seltenheit. Am 29. April erfolgte der erste Spatenstich. Seither sind keine zwei Monate vergangen. Doch passiert ist eine ganze Menge. Rund 7000 Kubikmeter Erdreich haben die Arbeiter für die Baugrube ausgehoben. Nur ein kurzes Stück weiter wird es bei einem anderen Projekt wiederverwendet. Auf dem Gelände der ehemaligen Bahntrasse nach Braunschweig will die Stadt unter anderem Freizeitangebote errichten lassen. Der Erdaushub dient dazu, Höhenunterschiede im Gelände auszugleichen.

Auch die Bodenplatte für den Technikbereich der neuen Schwimmhalle ist bereits fertig. Die zweite Platte für den Beckenbereich soll in den nächsten Tagen vollendet werden. Falko Hinz betonte, dass ein so schneller Fortschritt von der Entwurfsplanung im August 2019 über die Baugenehmigung (Ende März 2020) bis zum aktuellen Stand in Deutschland keineswegs die Norm sei. Hinz ist der Geschäftsführer der Bauplanung Bautzen GmbH. Das Unternehmen wurde als Generalplaner für die neue Schwimmhalle unter Vertrag genommen. Wie Falko Hinz berichtete, würden über 200 Tonnen Betonstahl verarbeitet. Sein Unternehmen sei stolz, an der Gestaltung von „Oscherslebens neuer Mitte“ mitzuwirken. Neben der Schwimmhalle sollen dazu das sanierte historische Bahnhofsgebäude und ein Jugendzentrum gehören.

Ende 2020 soll laut dem Geschäftsführer der Rohbau der Schwimmhalle fertig und nach außen hin dicht sein. Dann könnten den Winter über die Arbeiten im Inneren fortgeführt werden. Wie konkret die Planungen sind, zeigte sich an folgender Prognose: Genau am 15. Dezember 2021 sollen die Arbeiten laut Falko Hinz abgeschlossen werden. Zum 1. Februar 2022 werde die Übergabe erfolgen.

Der Generalplaner hob hervor, dass das Projekt eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für die Region habe. Immerhin seien viele Firmen aus der Umgebung und dem übrigen Sachsen-Anhalt beteiligt. Das zeige auf der anderen Seite aber auch die Leistungsfähigkeit der hiesigen Bauwirtschaft - immerhin hätten die Betriebe bei europaweiten Ausschreibungen den jeweiligen Zuschlag erhalten.

Und noch eines hielt Falko Hinz in seiner Rede fest: Die Gesamtkosten würden derzeit auf 8,4 Millionen Euro kalkuliert. Dafür soll eine Halle mit zwei Becken sowie einem Saunabereich entstehen. Aufträge für 5,7 Millionen Euro seien bereits vergeben. Das sorge für eine hohe Sicherheit bei der Kostenentwicklung und der zeitgerechten Durchführung der Arbeiten.

Zu den Teilnehmern der Grundsteinlegung gehörten auch Vertreter der Oschersleber Stadtratsfraktionen sowie Sachsen-Anhalts ehemaliger Bauminister Karl-Heinz Daehre. Er sitzt zugleich im Aufsichtsrat der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Bewos. Die lässt das Schwimmbad errichten. Die Stadt soll später Mieter und Betreiber der Halle sein. Bewos-Geschäftsführer Thomas Harborth erklärte, dass die Vermietung von Wohnungen zwar das Hauptgeschäft der Bewos sei. Gleichzeitig sei es aber wichtig, die Menschen durch attraktive Lebensbedingungen in der Stadt und der Region zu halten. In diesem Zusammenhang bedankte sich Thomas Harborth bei den „Mutigen bei der Stadt“, die für die neue Schwimmhalle grünes Licht gegeben hatten. Erste Pläne für den Bau am jetzigen Standort hatte es bereits 2012 gegeben.

Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer befüllte für die Grundsteinlegung eine Kupferröhre mit verschiedenen Dokumenten. Anschließend wurde sie von den verschiedenen Beteiligten im symbolischen Grundstein eingemauert.

Während seiner Rede zeigte Benjamin Kanngießer unter anderen ein Luftbild des Bahnhofareals vom 10. Mai 1945. „Wenn wir die Baumaßnahmen hier im Bereich abgeschlossen haben, dann sollten wir uns bemühen, eine Aufnahme aus der gleichen Perspektive zu machen und damit die Entwicklung über knapp 80 Jahre zu veranschaulichen“, so der Bürgermeister.

Der Standort der derzeitigen Schwimmhalle im Peseckendorfer Weg sei aus heutiger Sicht alles andere als ideal. Das neue Bad liege viel zentraler und werde hoffentlich auch besser angenommen. Doch 1975, als der Bau der alten Halle begann, hätten andere Aspekte eine wichtige Rolle gespielt - zum Beispiel die Energieversorgung. Die Beheizung wurde laut Kanngießer durch die Abwärme der nahen Pumpenfabrik sichergestellt. Nach drei Jahren Bauzeit habe die Halle Anfang Oktober 1978 eröffnet werden können. Die heute beteiligten Firmen seien teilweise die Nachfolger jener Betriebe, die schon damals mitgewirkt haben. Zum Abschluss wünschte der Bürgermeister allen Beteiligten „gutes Gelingen und unfallfreie Wochen“.