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Neubauten Ehemalige Brache wird erschlossen

Auf dem Gelände der ehemaligen Damaschkehalle in Oschersleben will die Wohnungsgenossenschaft „Neues Leben“ Stadtvillen errichten.

Von Sebastian Pötzsch 05.08.2016, 01:01

Oschersleben l Auf dem rund zwei Hektar großen Areal türmen sich derzeit die Schuttberge meterhoch. Mehrere Bagger graben sich durch das Erdreich und schaufeln den Aushub auf große Lastkraftwagen. Einige Pflöcke sind in den Boden eingebracht, die davon zeugen, dass hier bereits vermessen wurde.

„Wir sind gerade dabei, den Bebauungsplan zur öffentlichen Erschließung des Areals umzusetzen. Der Plan ist am 16. Dezember vom Stadtrat beschlossen worden“, erklärt Ronny Röper, der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft „Neues Leben“. Zur öffentlichen Erschließung gehört der Bau einer Straße, die die Wilhelm-Heine-Straße mit dem Damaschkeweg verbinden soll. „Einen Namen für die Straße gibt es noch nicht. Den bestimmt letztendlich auch die Stadt“, erklärt der WG-Chef. Ist die Fahrbahn einmal fertiggestellt, soll sie der Stadt übergeben werden.

Die Wegung führt vom Damaschkeweg aus in nördliche Richtung zunächst rechts an Garagen vorbei. „In einer Anliegerversammlung haben wir den Vorschlag unterbreitet, die Fahrbahnanschlüsse gleich mitzumachen. Dann zeigt sich alles in einem einheitlichen Straßenbild“, sagt Röper. Die Betroffenen müssten sich nur bei der WG melden und anschließend bei der Straßenbaufirma einen kostenpflichtigen Auftrag auslösen. Die Entscheidung bleibt den Eigentümern also selbst überlassen.

Doch eine öffentliche Erschließung besteht nicht nur aus dem Bau einer Straße. So wurden bereits sogenannte Regenwassersammler mit Drosseleinrichtung als Bestandteil des Regen- und Schmutzwassersystems in das Erdreich verbaut. Bei Starkregen sollen diese verhindern, dass zu viel Wasser das Abwassernetz der Stadt überlastet. Entsprechende Anschlüsse in der Wilhelm-Heine-Straße werden aktuell vom Trink- und Abwasserverband Börde (TAV) vorbereitet. Außerdem steht noch die Erschließung des Leitungsnetzes an. Neben dem TAV sind in das Projekt die Telekom, die Stadt und der Stromkonzern Avacon eingebunden.

Mit einer Fertigstellung des Erschließungsprojektes rechnet Rony Röper bis Ende dieses Jahres. Erst dann könne mit der finalen Planung der vier Stadtvillen begonnen werden. Diese sollen aus etwa 60 Wohneinheiten bestehen.

Für das Erschließungsprojekt nimmt die WG insgesamt mehr als 825 000 Euro in die Hand. Ein Teil davon stammt aus dem Förderprogramm „Stadtumbau Ost“.

Das Areal zwischen Wilhelm-Heine-Straße und Damaschkeweg hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Einst als Bahngelände erschlossen war hier bis zur politischen Wende war hier bis zur Wende der Gemüsegroßhandel der DDR zu Hause. Außerdem war die Damaschkehalle weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Der einstige Lokschuppen wurde seinerzeit in eine Sport- und Veranstaltungshalle umfunktioniert. Zuchtschauen sowie Sportveranstaltungen zog mitunter tausende Besucher an. Auch der Schulsport der Goetheschule fand hier statt.

Mit zunehmender Baufälligkeit kam dann das Aus, ein Ersatzneubau wurde im Jahr 2011 mit der Bewos-Sporthalle auf dem Gelände der Puschkinschule umgesetzt. Nach mehreren Versuchen der Stadtverwaltung, das über 100-jährige Gebäude samt Gelände zu veräußern, schlugen fehl. Erst Ende 2011 fand sich mit der WG ein Käufer, der wenig später das altehrwürdige Gebäude abreißen ließ. Vor rund zwei Jahren fielen dann die letzten Werkhallen auf dem Areal.