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Orgelkonzert Dankeschön zur Jubiläums-Vesper

Jubiläum in der Schlosskirche Neindorf: Zum 50. Mal fand unter der Leitung von Kantor Werner Jankowski eine Orgelvesper statt.

Von Yvonne Heyer 29.08.2017, 01:01

Neindorf l Seit 2011 ist Werner Jankowski Kantor im Kirchenkreis Egeln. In dieser Zeit hat der Kirchenmusiker, der auch Orgelsachverständiger des Kirchenkreises ist, viele wertvolle, in die Jahre gekommene und damit sanierungsbedürftige Orgeln in den Kirchen der Region entdeckt.

So auch die Wiedemann-Orgel in der Schlosskirche Neindorf. Das Instrument aus dem Jahr 1778 ist mit Hilfe des Fördervereins der damaligen Medigreif-Klinik saniert worden. Heute gehören Kirche samt Orgel der Helios Bördeklinik in Neindorf. „Wir sind heute noch sehr dankbar, dass diese besondere Orgel, die viele Jahrzehnte schwieg, heute wieder bespielbar ist und mit den von Werner Jankowski initierten Orgelvespern regelmäßig ihre Klangvielfalt beweisen kann“, sagte Reinhard Nehring, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates Beckendorf-Neindorf. Er ließ es sich am Ende der 50. Orgelvesper nicht nehmen, Kantor Werner Jankowski zu danken. Worte des Dankes fand Reinhard Nehring ebenso für die Ummendorferin Gudrun Ruppel, die die besonderen Konzerte begleitet. Als Prädikantin, sozusagen eine ehrenamtliche Pfarrerin, begrüßt sie die Zuhörer, begleitet das Gebet und spricht Worte zum jeweiligen Themenlied.

Ursprünglich hatte Kantor Jankowski die Orgelvespern in der Neindorfer Schlosskirche gemeinsam mit Pfarrer Theo Spielmann, der damals für die Kirchengemeinde Beckendorf-Neindorf zuständig war, aus der Taufe gehoben. Als Theo Spielmann die Kirchengemeinde abgab, erklärte sich Gudrun Ruppel bereit, künftig die Orgelvespern zu begleiten. Werner Jankowski hielt als Dankeschön auch für sie eine Überraschung bereit: eine kleine Orgelpfeife.

Für die Jubiläums-Orgelvesper im beeindruckenden und geschichtsträchtigen Ambiente der Schlosskirche hatte Werner Jankowski das Themenlied „Der Herr ist mein getreuer Hirt“ ausgewählt. Beim Orgelspiel der Choräle von Buxtehude, Bach und Graap kam die Vielfalt der im Jahre 1778 von Meister Christoph Wiedemannerbauten Orgel so richtig zum Tragen. Der Organist kommt richtig ins Schwärmen, wenn er von dieser Königin der Instrumente erzählt. Sie sei ein wahres technisches Wunderwerk. Und auch wenn nur ein Teil der Orgelpfeifen erklingt, sei das Instrument sehr vielfältig. „Der Herr hat sie mir in die Hand gegeben“, fasst Jankowski zusammen und erzählt mit einem Augenzwinkern, dass er für die Orgel abnehmen musste. Um an den Spieltisch zu gelangen, muss der Organist nämlich durch eine ganz schmale Öffnung.