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Ortschronist Hüter des Archivs seit zwei Jahrzehnten

Der Gemeinderat Hötensleben hat Günter Schwulera geehrt. Seit 20 Jahren ist Schwulera Ortschronist.

Von Reinhard Klar 17.12.2017, 23:01

Hötensleben l Die Anerkennung der Gemeindevertretung gilt Günter Schwuleras engagierter und kontinuierlicher Arbeit, der es Hötensleben zu verdanken hat, dass es 2017 über ein Archiv verfügt, in dem fast alle gesellschaftlichen Bereiche des Lebens im Ort in Wort und Bild verankert sind. Günter Schwulera habe mit Engagement, Fleiß, Ausdauer und akribischer Kleinarbeit dafür gesorgt, dass viele weiße Flecken in der örtlichen Geschichte durch neue Erkenntnisse erhellt werden konnten, waren sich die Ratsmitglieder einig.

Der Ende 1997 zum Ortschronisten berufene Hötensleber wuchs schnell in seine neue Aufgabe hinein und schuf fürs das Gemeindearchiv zunächst ein übersichtliches Akten- und Einlagerungssystem.

Mittlerweile spiegeln 32 erstellte chronologische Zeittafeln (500 Seiten) im Archiv konkrete historische Entwicklungsverläufe der nach offizieller Lesart 1001-jährigen Ortsgeschichte wider. Sie geben einen Einblick in die Entwicklung von Burg, Schloss und Amt, Kirchen, Schulen, Handwerk, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft.

Schwulera recherchierte in den Landesarchiven Magdeburg und Wolfenbüttel, in den örtlichen Kirchenbüchern und befragte Zeitzeugen. Wertvolle Erkenntnisse zur Geschichte gewann er auch durch die Auswertung von Beiträgen im Schöninger Anzeiger (Jahrgangsbände von 1876 bis 1941), in der Volksstimme (1971 bis 1990) und aus den schriftlichen Vorträgen zur Bad Homburger Geschichte.

Zum Archiv gehört mittlerweile auch eine 22 Alben umfassende, vielgestaltige Bild- und Fotosammlung zur Ortsgeschichte von verschiedenen Autoren. Günter Schwulera war darüber hinaus an der Darstellung der geschichtlichen Entwicklung denkmalgeschützter Gebäude in Hötensleben und an ihrer Kennzeichnung beteiligt, hielt heimatgeschichtliche Vorträge und richtete sach- und fachkundige Führungen durch den Ort aus.

In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Heimatgeschichte erschien 2007 das Buch „Hötensleben im Wandel der Zeit“. Im Jahr darauf erschien eine erweiterte Neuauflage gab. 2011 kam erstmalig das Heimatheft „Hötenslebener Dorfgeschichten – Zwischen Aue und Haar-strang“ in den Handel. Es fand eine gute Resonanz, die Auflage von 220 war meist schnell vergriffen. Regelmäßig erschienen auch Jahreskalender mit heimatgeschichtlichen Inhalten. Die letzte gemeinsame Arbeit von Ortschronist und Arbeitskreis war 2016 die Erarbeitung, Gestaltung und Herausgabe der Festschrift „1000 Jahre Hötensleben 1016–2016“.

In der Volksstimme und im Amtsblatt erscheinen regelmäßig heimatgeschichtliche Beiträge des Arbeitskreises – nicht zuletzt dank der Vorarbeit des Ortschronisten.