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Oschersleben Sicherungsarbeiten am Amtsgericht

Am Amtsgericht Oschersleben (Landkreis Börde) sind derzeit umfangreiche Sicherungsmaßnahmen erforderlich.

Von André Ziegenmeyer 15.01.2021, 07:21

Oschersleben l Am Amtsgericht Oschersleben werden derzeit nicht nur Verhandlungen geführt. Es sind auch zahlreiche Arbeiter im Einsatz. Baustützen ragen in den Zimmern auf. Einige Möbel sind mit Planen abgedeckt. Werkzeug und Material liegen herum. Das alles gehört zu umfangreichen Sicherungsmaßnahmen, die am Gebäude notwendig sind.

Wie der verantwortliche Statiker bei einem Vor-Ort-Termin erklärt, stammt das Haus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wie sich Anfang Dezember 2020 herausgestellt habe, sei das Dach nicht in Ordnung. Es habe über einen längeren Zeitraum Feuchtigkeit durchgelassen. Dadurch kam es am Dachstuhl und der Holzbalkendecke des ersten Obergeschosses zu Schäden.

Aus diesem Grund muss die betreffende Decke nun abgestützt werden, um sie zu sichern. Tatsächlich finden sich auch im Erdgeschoss Baustützen, um die Last gleichmäßig zu verteilen. Bis alle Sicherungsmaßnahmen abgeschlossen sind, werde es voraussichtlich bis Ende Februar dauern. Auf lange Sicht wird eine Sanierung des Gebäudes notwendig sein, so der Statiker. Doch zunächst brauche es weitere Untersuchungen.

Derzeit dient das Dachgeschoss als Archiv des Amtsgerichtes. Nach Abschluss der Sicherungsarbeiten soll es leergezogen werden. Außerdem soll die Innenverkleidung des Daches abgenommen werden. Anschließend werde man das ganze Ausmaß der Schäden begutachten.

Dabei sei auch zu beachten, dass es durch die Entlastung der Decke zu Bewegungen kommen könne. Dann werde sich entscheiden, welche weiteren Schritte notwendig seien. Deshalb ließen sich zu Umfang und zeitlicher Dauer einer Sanierung noch keine Aussagen machen.

Das Gebäude befindet sich im Besitz des Landes. Wie das Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt mitteilt, besteht eine besondere Herausforderung darin, dass zumindest die Sicherungsmaßnahmen während des laufenden Betriebes des Amtsgerichtes erfolgen sollen. „Es ist mit Einschränkungen für die Bürger zu rechnen. Dafür bitten wir um Verständnis“, sagt Dietmar Beddies. Er ist der Direktor des Amtsgerichtes. Ob auch die Sanierung während des laufenden Betriebes erfolgen könne, sei derzeit noch nicht abzusehen, so das Bau- und Liegenschaftsmanagement.

Tatsächlich sind die Holzbalkendecke und das Dach nicht die einzigen Sorgen. Auch die Fassade habe durch Feuchtigkeit Schäden erlitten. Unter anderem hätten sich Risse gebildet, teilt das Bau- und Liegenschaftsmanagement mit. Simselemente seien nicht mehr sicher. Deshalb sind auch an der Außenseite des Amtsgerichtes Arbeiten notwendig. Laut Bau- und Liegenschaftsmanagement könne es deshalb Anfang der kommenden Woche für zwei oder drei Tage zu Einschränkungen in der Gartenstraße kommen. Das betreffe in jedem Fall die Parkmöglichkeiten. Eventuell sei auch eine halbseitige Sperrung notwendig.