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Partnerschaft Städte sind zusammengerückt

Seit 30 Jahren sind Oschersleben an der Bode und Schöningen, die Stadt am Elm partnerschaftlich verbunden.

Von Yvonne Heyer 05.02.2020, 01:00

Oschersleben l Es ist die helle Freude, Karl-Heinz Skzypczak zuzuhören. Beinahe spitzbübisch erinnert sich der über 80-jährige ehemalige Bürgermeister der Stadt Oschersleben, wie die Städtepartnerschaft zu Stande kam. Eigentlich wollte der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) Vertreter aus Schöningen in der Bodestadt empfangen. Davon erfuhr Skzypczak erst, als händerringend eine passende Lokalität gesucht und mit dem Ratsaal gefunden wurde. „Plötzlich war ich nicht nur auserkoren, einen Stadtrundgang zu organisieren, sondern war auch noch zum Verhandlungsführer aufgestiegen“, erinnert sich der ehemalige Bürgermeister. Am 19. Oktober 1989 trafen keine Sturköpfe aufeinander und so nahm die Städtepartnerschaft zwischen der Stadt an der Bode und Schöningen am Elm ihren Lauf. Besiegelt wurde sie 4 Monate und 17 Tage später, am 2. Februar 1990 im Schöninger Rathaus.

Beinahe exakt 30 Jahre später, am 3. Februar 2020, fanden sich die Väter der ersten Stunde wie Siegfried Pause, Jürgen Lübbe und eben Karl-Heinz Skzypczak gemeinsam mit zahlreichen Gästen im Burgsaal von Oschersleben zusammen, um im Rahmen des Neujahrsempfangs der Bodestadt dieses besondere Ereignis zu feiern.

Im Fall der Städtepartnerschaft zwischen Oschersleben und Schöningen und der Menschen, die sie mit Leben erfüllen, kann das Wort besonders gleich mehrfach zur Anwendung kommen. Da erinnert sich der Moderator des Abends, Jens Bittner, daran, dass er als Elfjähriger gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Akkordeonorchesters und dem damaligen LeiKlaus Hoppe, im Barkas B 100 zur verschneiten Vertragsunterzeichnung mit nach Schöningen fuhr. Am Montag war es wiederum das Akkordeonorchester, das die Jubiläumsveranstaltung musikalisch begleitete.

Henry Bäsecke war seinerzeit ein junger Verwaltungsangestellter in der Kasse. Er konnte damals noch nicht ahnen, dass er nur wenige Monate später nach Oschersleben gehen würde, um dort nach der Wende der Verwaltung nach „westdeutschem“ Vorbild das „Laufen“ beizubringen. Henry Bäsecke blieb 14 Jahre. Der Schöninger sieht in diesen Tagen dem Ende seiner Amtszeit als Bürgermeister entgegen. Am 29. Februar ist für ihn Schluss. Im Oschersleber Burgsaal schaute das scheidende Stadtoberhaupt zurück und erzählte so manche Anekdote aus seiner Zeit als Hauptamtsleiter in der Stadt an der Bode.

Henry Bäseckes Nachfolger Malte Schneider werde sich die Worte des Oschersleber Stadtoberhauptes, Benjamin Kanngießer, sicher zu Herzen nehmen. Dieser hatte gesagt: „Ich möchte an dieser Stelle einen Wunsch äußern. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir von den Ideen und Erfahrungen der Partnerschaft profitieren.“

Eigens zum besonderen Jubiläum wurde, ganz in der Tradition der Oschersleber Braukunst, ein Partnerbier gebraut. Mit dem Erlös sollen Projekte in Schöningen wie in Oschersleben unterstützt werden.