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Pfarrhoftheater Kleine Pannen, aber keine Panik

Das 14. Stück des Wormsdorfer Pfarrhoftheaters kommt demnächst schonn zur Uraufführung. Volksstimme durfte bei der Probe kiebitzen.

Von Ronny Schoof 28.06.2018, 01:01

Wormsdorf l Die Leinwandrolle noch schief gewickelt, Ingrid Siedentopf dagegen wie immer gerade heraus – so ganz pro- blemlos geht eine Probe ja nie über die Bühne. Den Mitgliedern des Wormsdorfer Theatervereins wird darum auch nicht allzu bange. „Allerdings sollten die Texte so langsam sitzen“, mahnt Tina Überschär, die an diesem Montagabend das Regiezepter schwingt.

Ehe die erste Szene geprobt werden kann, gilt es noch, Hürden technischer Natur zu überwinden. Die vom Bühnendach hängenden Mikrofone wollen noch nicht so recht Klang auf die Boxen bringen. Tonmeister André Siegmund bringt das im Zusammenspiel mit Uwe Lichtenberg jedoch schnell in Ordnung. Etwas hartnäckiger ist die kleine Holzhintertür, durch die die Akteure die Bühne betreten; die will sich gerade gar nicht mit der Vorrichtung zum Auf- und Abrollen der kulissenbemalten Leinwände vertragen. Horst Überschär muss zur Säge greifen.

Unterdessen ist auch Ingrid Siedentopf eingetroffen, um verdutzt festzustellen: „Ich habe mein Kostüm nicht mit.“ Das bringt ihr einen Rüffel ein, schließlich war die Kostümprobe schon bei der Mitgliederversammlung im April beschlossene Sache. Doch die Frohnatur weiß geschickt zu kontern: „Da war ich doch in Italien!“

Tina Überschär sucht noch ihr Textheft, Opa Horst hat die Leinwandrolle dank Leiter und Akkuschrauber mittlerweile im Griff, um dann flugs in die seinige zu schlüpfen, dann kann es auch schon losgehen. Nicht jedoch, ohne vorher noch die sagenumwobene Wormsdorfer Quelle mit einem Eimer Wasser aufzufüllen – sie ist in dem von Gunther Hirschligau geschriebenen Stück von zentraler Bedeutung. Vergnügt beobachten Hofanwohnerin Lisbeth Schulze und Kassierer Richard Bartz das Schauspiel als „Zaungäste“. Ob in fünf Tagen alles klappt?

Zur Einstimmung läuft im Hintergrund „Theater“ von Katja Ebstein. Die Auftaktszene an der Quelle läuft. Dass die im 11. Jahrhundert agierenden Figuren Turnschuhe, Armbanduhren und Brillen tragen, lässt Tina Überschär heute noch einmal durchgehen, am Wochenende sollte man aber bitte auf derlei Anachronismen verzichten.

Denn am Sonnabend, 30. Juni 2018, wird es bei allem Spaß am Laienspiel ernst, erlebt „Die Drachenbraut“ um 18 Uhr ihre Premiere auf Wippers Storchenhof an der Hauptstraße. Die zweite Aufführung findet dann am Sonntag ab 15 Uhr statt. Der Eintritt kostet für Erwachsene sechs Euro, Schulkinder zahlen die Hälfte, Kleinkinder sind frei. Der Verein empfiehlt: „Frühes Erscheinen sichert die besten Plätze.“