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Tierschutz Tierschützer schlagen Alarm in der Börde

In Hamersleben (Landkreis Börde) machen sich Menschen große Sorgen um eine Pferdeherde. Diese werde unter unwürdigen Verhältnissen gehalten.

Von Yvonne Heyer 14.05.2020, 01:01

Hamersleben l Der Tierschutzverein Salzlandkreis schlug Ende vergangener Woche über Facebook Alarm, nachdem sich Bürger aus Hamersleben an den Verein gewandt hatten. Schon seit drei Jahren versuchen die Hamersleber Hilfe für inzwischen sieben Pferde zu bekommen. Mit dem aktuellen Zustand der Pferde sei für die Bürger das Maß voll. Ab und an würden die Tiere zwar Heu bekommen, aber oft fehlt das Wasser. Zur „Weide“ gehören Gebäude, in denen jede Menge Schutt liegt, an dem sich die Tiere verletzen könnten, einen richtigen Unterstand gebe es nicht. Besonders der Zustand einer weißen Stute mache den Menschen Sorgen. Sie sei viel zu dünn und durch ständige Geburten in einem schlechten Zustand und es gebe auch Verletzungen. Ihr letztes Fohlen habe sie im Schlamm geboren.

Schon mehrfach seien den Besitzern Auflagen erteilt worden, doch grundlegend geändert habe sich nichts für die Tiere. Der Tierschutzverein Salzlandkreis hat das Veterinäramt eingeschaltet, in der Hoffnung, dass endlich im Sinne des Tierschutzes gehandelt werde. Stefan Brücher als amtlicher Tierarzt des Landkreises Börde teilt auf Volksstimme Nachfrage mit, dass die Besitzverhältnisse des Pferdebestandes kurzfristig gewechselt haben. Der neue Besitzer sei am 7. Mai darüber informiert worden, dass sein Pferdebestand künftig engmaschig und unangekündigt kontrolliert wird. Dies sei bereits mehrmals geschehen.

„Nach der Kontrolle am 7. Mai wurden dem Besitzer Auflagen erteilt, die bei einer neuerlichen Kontrolle am 11. Mai auch umgesetzt waren“, teilt Stefan Brücher mit. Laut seiner Feststellung ist der Allgemeinzustand der Herde, bestehend aus einem Hengst, zwei Stuten mit jeweils einem Fohlen und zwei Jährlingen, unauffällig. Die Schimmelstute weist einen schlechten Ernährungszustand auf, befindet sich aber in tierärztlicher Betreuung. Rational gesehen, so die Kreisveterinärbehörde, hebe sich die Haltungsform nicht von der Masse ab. Unabhängig davon geht dem neuen Eigentümer zeitnah eine tierschutzrechtliche Verfügung zu. Bei Nichtbeachtung droht die Auflösung des Pferdebestandes durch die Kreisveterinärbehörde.

Während einer der Kontrollen in der vergangenen Woche kam es zu einer regen Diskussion zwischen Anwohnern, Tierschützern, Bürgermeister Klaus Graßhoff und den Mitarbeitern der Veterinärbehörde. Klaus Graßhoff ist der Überzeugung, dass die Behörde in ihrem Handeln viel zu lange gezögert hat. Er zweifle einen tatsächlichen Besitzerwechsel an. Die ehemalige Besitzerin war per Telefon nicht zu erreichen.