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Sanierung Gerettet: Rathaus für Zukunft gerüstet

Das komplett sanierte Rathaus in Harbke wurde einschließlich Tourist-Information offiziell eingeweiht.

Von Angelika Höde 13.09.2015, 23:01

Harbke l Nachdem das komplett sanierte Harbker Rathaus schon seit Frühjahr wieder die ihm zugedachten Funktionen erfüllt, hatte die Gemeinde in der Vorwoche zur offiziellen Einweihung des Infopunktes und Fremdenverkehrsbüros im denkmalgeschützten Kleinod eingeladen. Bevor Bürgermeister Werner Müller in seiner Rede den Werdegang der Sanierung des historischen Gebäudes würdigte, begrüßte er alle Anwesenden, darunter den Architekten Ulrich Drössler, Verbandsgemeindebürgermeister Frank Frenkel mit Ingolf Köthe vom Sachgebiet Bauwesen, Schulleiterin Annett Borchers, Dagmar Lohe von der Unteren Denkmalbehörde, Vertreter des Gemeinderates und der örtlichen Vereine sowie die Jüngsten der Gemeinde, die „Harbker Strolche“.

Die große Gruppe war mit ihrer Erzieherin Gudrun Schröller zur feierlichen Einweihung gekommen und eröffnete die Zeremonie mit einem kleinen Programm. Dabei erfuhren alle Gäste auch, was ein Bürgermeister zu tun hat und warum er nie Zeit hat, sich auszuruhen.

„Lieber später als nie“ – mit diesen Worten leitete Werner Müller seine Rede ein und dankte allen, die an der Sanierung und der Gestaltung des ansehnlichen Hauses mitgewirkt haben, „insbesondere den Handwerkern, Planern, Behörden, Fördergeldgebern, den Mitarbeitern der Verbandsgemeinde und den geduldigen Harbkern“.

Das Fachwerkhaus in der Ortsmitte an der Bundesstraße, seit 1925 Sitz der Gemeinde, ist eines der markantesten Gebäude in Harbke. „Es ist ortsbildprägend“, so Müller, „wir können stolz auf dieses Gebäude sein, das von allen Seiten gelobt wird.“ Das Haus ist 1825 erbaut worden „und mit dem Alter von fast 200 Jahren hatte der Zahn der Zeit gewaltig an ihm genagt, so dass eine Sanierung zwingend erforderlich wurde.“ Der Antrag auf Förderung des Bauvorhabens wurde von der Gemeinde bereits im August 2011 gestellt. Mehr als anderthalb Jahre später, im Mai 2013, kam der Zuwendungsbescheid. Doch das Warten hatte sich gelohnt: 200 000 Euro der zu investierenden 370 000 Euro sollten über Förderprojekte des Landes und der EU laufen. Der Baubeginn erfolgte im November 2013.

„Das ganze Ausmaß der Schäden an der Gebäudesubstanz“, erklärte Werner Müller weiter, „wurde erst nach dem Abriss des Anbaus sowie der Entkernung des Hauses sichtbar.“ Neun Gewerke und vier Planer hätten das Vorhaben letztlich realisiert. Der desolate Zustand und die schwierigen statischen Verhältnisse hätten alle Beteiligten immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt: „Trotz erheblicher Probleme, die schon einen Abriss befürchten ließen, haben es alle Beteiligten geschafft, unser schönes Rathaus zu erhalten und für die Zukunft zu sichern.“ Am Haus entlang führt zudem nun ein behindertengerechter Zugang durch die Hintertür, wo zur Erinnerung an die Sanierung eine vom Bürgermeister gespendete Blutbuche gepflanzt wurde.

Auch Ulrich Drössler als Architekt erinnerte noch einmal an die mitunter äußerst schwierige Verwirklichung des Projektes: „Viele Handwerker aus der Region waren an den ausführenden Arbeiten beteiligt. Das altehrwürdige Rathaus ist für seine Aufgaben nun bestens gerüstet.“

Ende 2014 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Anfang des Jahres wurde noch eine Teeküche eingebaut und wurden nach und nach schließlich die Büroräume bezogen, allen voran die Harbke Tourist-Info. „Es war eine sehr gute Zusammenarbeit, ich wünsche dem Haus alles Gute und einen regen Besucherstrom von Touristen“, sagte Drössler und übergab dem Hausherrn offiziell den Schlüssel zum Gebäude.

Verbandsbürgermeister Frank Frenkel würdigte die geleistete Arbeit als „beeindruckendes Ergebnis; es war richtig, dieses Objekt zu fördern und damit der Nachwelt zu erhalten.“ Bei einem anschließenden Rundgang konnten sich alle davon überzeugen, dass der Gemeinde Harbke hier ein wahres Schmuckstück zur Verfügung steht.