1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Jede Fassade ist ein Unikat

Sanierung Jede Fassade ist ein Unikat

Neun Häuser in Oschersleben haben eine neue Fassade bekommen. Der Wernigeröder Maler und Grafiker Stephan Klaube hat sie gestaltet.

Von Yvonne Heyer 11.10.2018, 01:01

Oschersleben l Knapp elf Jahre sind ins Land gegangen, ehe alle Fassaden saniert waren. Fassaden von Häusern, die in der Straße An der Wasserrenne und in der Friedrichstraße in den 1930er Jahren bereits entstanden. 2007 bekam das Querhaus entlang der Friedrichstraße die erste „Hingucker-Fassade“. Als klassisch monoton, sehr schlicht und leblos bezeichnet der Wernigeröder Maler und Grafiker das alte Erscheinungsbild.

Die größte Herausforderung war, die Fassaden so zu gestalten, dass die Wohnungen in den Häusern bei Familien und jungen Leute weiterhin gefragt sind. „Wir hatten Mieter, die haben bis zu 50 Jahre hier gelebt. Die Menschen, die auch die Gärten hinter den Häusern zu schätzen wissen, sollen auch weiterhin gern nach Hause kommen. Eine schicke Fassade kann dazu beitragen. Sie soll als ‚Hallo‘ dienen“, ist Bewos-Geschäftsführer Dr. Thomas Harborth überzeugt.

Die Sanierung der Fassaden der neun Häuser ging einher mit einer Fassadendämmung. Bei einem Mieterwechsel wurden auch die Wohnungen saniert. Bewos-Mitarbeiterin Simone Siermann schätzt, dass mehr als 1,5 Millionen Euro in die Sanierung der Häuser geflossen sind.

„Elf Jahre haben wir gebraucht, um das Gesamtkonzept umzusetzen. Die Menschen, die hier leben, sind geerdet, verwurzelt. Diese Gedanken sollten in das Gestaltungskonzept genauso einfließen, wie die Idee, das Monotone der bisherigen Fassaden mit einfachen gestalterischen Mitteln aufzuwerten“, erklärt Stephan Klaube. Lebendig sollten die Ansichten sein, Bewegung darstellen. Jedes Haus sei ein Unikat, auch wenn sich die Ansichten ähneln, die Grundfarben variieren. „Die nun fertigen neun Fassaden bringen eine gewisse Dynamik in den Straßenzug. Und es stellt zugleich dar, jüngere und ältere Menschen leben hier zusammen. Diese Bewegung wollten wir in der Gestaltung aufgreifen. Zugleich stellen wir dar, dass das Haus innen wie außen einen Wandel vollzogen hat“, erklärt Stephan Klaube weiter. Zugleich verweist er auf das Umfeld der Häuser: Alle Farben seien hier wieder zu finden. „Das war uns wichtig“, betont Elke Weinrich. Das Wernige-röder Ingenieurbüro hat über den gesamten Zeitraum das Projekt begleitet.

Für den neuen Anstrich wurden im Übrigen mineralische Farben verwendet, die sehr lichtbeständig, sehr langlebig und vor allem sehr natürlich sind.