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Schützengesellschaft Vereinschef nimmt seinen Hut

Nach über 13 Jahren ist für Jörg Gildemeister Schluss. Er legt sein Amt als Vorsitzender der Schützengesellschaft Hadmersleben nieder.

Von Yvonne Heyer 27.02.2019, 00:01

Hadmersleben l Als Jörg Gildemeister am 26. Februar 2017 erneut zum Vorsitzenden der Schützengesellschaft Hadmersleben von 1703 gewählt wurde, hatte er bereits angekündigt, dass es seine letzte Amtszeit sein werde. „In spätestens zwei Jahren möchte ich beginnen, meinen potenziellen Nachfolger einzuarbeiten“, hatte Jörg Gildemeister damals gesagt und es nun wahr gemacht: Ein Jahr vor der Neuwahl des Vorstandes legt er sein Amt zum 1. März nieder.

„So ist es einfacher, den ‚Neuen‘ an sein Amt heranzuführen, ihn zu begleiten, als wenn im nächsten Jahr ein komplett neuer Vorstand gewählt werden muss“, begründet der scheidende Vorsitzende seinen Schritt.

Zur Jahreshauptversammlung legte Jörg Gildemeister noch einmal Rechenschaft über das Vereinsleben des vergangenen Jahres ab. „Ein Jahr, welches für unsere Schützengesellschaft in seiner längeren und kürzeren Geschichte ein sehr bedeutendes Jahr war. Das 315-jährige Bestehen unseres Vereins und gleichzeitig 25 Jahre Neugründung feiern zu können, das ist schon ein erhebendes Gefühl“, begann Gildemeister seinen Rechenschaftsbericht, in dem er auf die zahlreichen Höhepunkte, aber auch auf die wenigen nicht so gelungenen Veranstaltungen zurückschaute.

Grundlage war wiederum der 2018 beschlossene Veranstaltungsplan, der im Vorjahr erstmals gemeinsam vom Vorstand und den Abteilungsleitern erarbeitet worden war. Alle Veranstaltungen, bis auf die Kreismeisterschaft im Bogenschießen, fanden statt. Dass die Kreismeisterschaft nicht veranstaltet werden konnte, lag laut Gildemeister an der mangelhaften Zuarbeit des Kreisvorstandes. Der Vereinsvorsitzende bedankte sich bei allen Schützen, die daran mitgewirkt haben, einen anspruchsvollen Veranstaltungskalender abzuarbeiten.

Jörg Gildemeister blickte ebenso in die Mitgliederstatistik der Schützengesellschaft. Zu Beginn des Jahres gab es 142 Mitglieder, das Jahr 2018 endete mit 137 Mitgliedern. Sechs Schützen kamen im Verlauf des Jahres hinzu, elf verließen den Verein.

Das Veranstaltungsjahr begann traditionell mit dem Frühjahrarbeitseinsatz, ein weiterer folgte im Herbst. An beiden Einsätzen nahmen je rund 40 Schützen teil. Alles war gut organisiert und so konnte eine Menge geschafft werden. „Viele kleine Vorhaben konnten abgearbeitet werden. Angefangen vom Abharken des Trapschießstandes, über die Reparatur der Kugelfänge bis hin zur Umgestaltung des Bogenschießplatzes. Auf diese Arbeitseinsätze kann und sollte auch in Zukunft nicht verzichtet werden“, so Jörg Gildemeister.

Nach der Durchführung der verschiedenen Vereinsmeisterschaften, dem Aufstellen des Maibaumes in Hadmersleben hatte der gesamte Vorstand die Vorbereitung der Kreismeisterschaften im Trap-Schießen ins Visier genommen. Allerdings habe der Kreisvorstand nicht mitgezogen und so nahmen Schützen aus nur drei Vereinen daran teil. „Allerdings ist das nicht Sinn und Zweck einer Kreismeisterschaft. Folgerichtig werden wir in diesem Jahr keine Meisterschaft auf Kreisebene austragen“, stellte der Vereinsvorsitzende fest.

Höhepunkt des Veranstaltungsjahres war zweifelsohne das Schützenfest. Allerdings musste Jörg Gildemeister ausgerechnet für das Jubiläumsjahr feststellen, dass noch nie so wenige Schützen am Königsschießen teilgenommen haben wie 2018. „Warum das Interesse so nachgelassen hat, gilt es unbedingt zu klären. Wo bleibt das Traditionsbewusstsein eines Schützenvereins, wie wir es sind?“, fragt sich der scheidende Vorsitzende.

Dennoch kann Jörg Gildemeister vom Jubiläumsschützenfest anlässlich der Wiedergründung vor 25 Jahren nur Positives berichten. Ein rundum gelungenes Fest sei es gewesen. Mit der Beteiligung an Veranstaltungen in Hadmersleben wie dem Maibaumaufstellen, an der Kloster-Weihnacht oder gar mit Veranstaltungen wie Nacht-Trap-Schießen oder Neujahrsschießen tue die Schützengesellschaft Hadmersleben eine Menge, um sich in der breiten Öffentlichkeit darzustellen oder sich bekannter zu machen.

Aber Jörg Gildemeister sagte in seinem Rechenschaftsbericht auch: „Es sollten mehr gesellige Zusammenkünfte wie Vereinsfeste, Vereinsfahrten, auch Spaßschießen oder auch vereinsinterne Wettkämpfe, die nicht unbedingt etwas mit dem Schießen zu tun haben, stattfinden. Wir müssen uns mehr der Traditionspflege verpflichten, wenn wir diese Aufgabe nicht meistern, sind wir in Kürze nur noch ein reiner Schießclub, ohne jegliche Traditionen, getreu dem Motto: „Kommen, schießen, wegfahren“. Eine Schützengesellschaft ist einfach mehr“, fasste Jörg Gildemeister die Aufgaben für die Zukunft zusammen.

Als scheidender Vereinsvorsitzender bedankte er sich bei allen, die ihn seiner Arbeit unterstützt haben.