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Schule Ausschreibungen werden wiederholt

Die Schulen im Diesterwegring in Oschdersleben (Landkreis Börde) sind seit Monaten eine Baustelle.

Von Yvonne Heyer 30.11.2020, 00:01

Oschersleben l Im Dezember 2018 erreichte die Diesterweg-Grundschule in Oschersleben ein vorfristiges Weihnachtsgeschenk. Fördermittel in Millionenhöhe wurden überbracht. Nun sind knapp zwei Jahre vergangen. Seit Oktober des vergangenen Jahres lernen die Grundschüler im Ausweichquartier in der Goethe-Schule der Bodestadt.

Seit die Bauarbeiten Anfang dieses Jahres gestartet sind, haben die Bauarbeiter einiges bewirkt, das Dach neu gedeckt und die Fenster erneuert. Insgesamt werden rund drei Millionen Euro in die Sanierung des Schulhauses gesteckt.

„Für die umfangreichen Bauarbeiten wurden 23 Lose gebildet. Für inzwischen 20 Lose konnten die Aufträge erteilt werden. Leider mussten teilweise einige Vergabeverfahren wiederholt werden“, teilt Stadtsprecher Mathias Schulte zum aktuellen Baustand mit. Derzeit erfolgt der Einbau der Bodenplatte im Flur des Erdgeschosses. Die Grundleitungen sind zum Teil eingebaut, die Estriche in den Klassenräumen des Erdgeschosses sind herausgerissen. Zusätzliche Öffnungen, beispielsweise im Giebel sowie im Erd- und Obergeschoss, werden hergestellt. Andererseits müssen ehemalige Fensternischen nun verschlossen werden.

Eine weitere Aufgabe für die Bauarbeiter besteht darin, das Kellergeschoss aufzufüllen. Begonnen haben ebenfalls die Trockenbauarbeiten.

„Damit liegen wir leider schon hinter dem Zeitplan zurück. Insbesondere die Wiederholung von Vergabeverfahren, welche jeweils zwölf Wochen dauern, schlägt hier zu Buche. Allein der besonders umfangreiche Rohbauanteil musste drei Mal ausgeschrieben werden. Wir rechnen daher mit einer Fertigstellung im August 2021. Geplant war April 2021“, erklärt Mathias Schulte. Zusätzlich sei eine Schadstoff­untersuchung durchgeführt worden, die möglicherweise weitere Leistungen nach sich zieht. „Letztendlich schlägt sich die Corona-Pandemie durch: der Bauablauf wird teilweise auch durch die Pandemielage beeinträchtigt“, muss der Stadtsprecher feststellen.

Auf dem Nachbargrundstück der Diesterweg-Grundschule befindet sich die Gemeinschaftsschule V, wo inzwischen ein großer Baukran davon kündet, dass nun auch hier die Bauarbeiten Fahrt aufgenommen haben. Ebenfalls bereits im Oktober des vergangenen Jahres sind die Sekundarschüler ausgezogen, lernen seitdem im Ausweichquartier in der ehemaligen Sekundarschule Hadmersleben. Für die Sanierung und Erweiterung der Gemeinschaftsschule V im Rahmen des Stark III-Förderprogramms des Landes Sachsen-Anhalts hat der Landkreis Börde den Hut auf. Die Oberschule V bekommt einen Erweiterungsbau, um das notwendige Raumkonzept einer Gemeinschaftsschule umsetzen zu können. Inzwischen bevölkern etliche Bauarbeiter die Baustelle, sie haben am Bestandsgebäude mit der Abdichtung des Mauerwerkes begonnen. Auch die Fundamente für den Erweiterungsbau sind inzwischen geschaffen.

Die Pressestelle des Landkreises Börde gibt den Baubeginn für den 17. Februar dieses Jahres an. Ab diesem Zeitpunkt seien vor allem bauvorbereitende Maßnahmen wie das Fällen von Bäumen, um Baufreiheit zu schaffen, der Bau einer Baustraße und Erschließungsarbeiten für Wasser, Gas, Strom, Glasfaser erledigt worden. Zudem mussten im Gebäude notwendige Abbrucharbeiten vorgenommen werden, vorhandene elektrotechnische Anlagen wurden genauso demontiert wie die vorhandenen Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen. All diese Arbeiten waren bis Mai erledigt.

In der Zwischenzeit seien laut Landkreis Bauleistungen für die Rohbauarbeiten im Altbau und für den Erweiterungsbau, für die Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsarbeiten ausgeschrieben und vergeben worden. Dem schlossen sich die Ausschreibungen für die Gerüstbauarbeiten, Dachdeckerarbeiten, Aufzugsanlage und Erneuerung der Fenster an.

Bereits Ende März 2019 ist dem Landkreis Börde der Zuwendungsbescheid in Höhe von 1,649 Millionen Euro für die energetische und allgemeine Sanierung der Sekundarschule V in Oschersleben per Post ins Haus geflattert. Damit bekommt der Landkreis knapp die Hälfte der Sanierungskosten, die bei 3,5 Millionen Euro liegen, von der EU und dem Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Die Sanierung der Sekundarschule teilt sich in Maßnahmen der energetischen Sanierung. Dazu gehören die Wärmedämmung von Dach, Fassade, Obergeschossdecke und Bodenplatte, neue Fenster und Außentüren, eine neue Heizungsanlage sowie die Erneuerung der Elektrik und der Beleuchtungsmittel.

Zu allgemeinen Sanierungsarbeiten zählen ein neues Dach, der Einbau eines Aufzugs, die Erneuerung der Sanitärbereiche, die Vergrößerung der Fachräume Technik und Hauswirtschaft sowie die bauliche Neustrukturierung von Sekretariat, Lehrerzimmer, Schulleiterzimmer, Beratungsraum und einen Raum für Förderlehrer.

Der neu zu errichtende Anbau an die Sekundarschule V erfolgt parallel zur Sanierung des Bestandsgebäudes. Die Sanierung müsse laut Vorgaben des Fördermittelgebers bis April 2021 abgeschlossen sein. Das scheint angesichts des aktuellen Baufortschritts indes utopisch zu sein.