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Sicherheit Krottorfer kämpfen für Tempo-30-Limit

Seit vier Jahren bemühen sich die Krottorfer um ein Tempo-30-Limit im Bereich der Kindertagesstätte.

Von René Döring 15.03.2020, 01:00

Krottorf l Wer in Krottorf von der Kindertagesstätte kommend die Durchgangsstraße, also die L 80 überqueren möchte, der muss höllisch aufpassen. Vor allem sind einer Kurve wegen die Fahrzeuge linker Hand recht spät zu sehen. Und mit einem Kind bei sich oder gar mit einer ganzen Gruppe kleiner Mädchen und Jungen wird das alles noch reichlich gefährlicher. Zumal tagsüber sehr viele Lkw durch den Ort fahren, da es im benachbarten Schwanebeck gleich drei Speditionen gibt, die ihre Fahrzeuge auf dem Weg zur Kundschaft durch Krottorf schicken.

Sind für Fußgänger Pkw schon gefährlich genug, sind es Lkw noch weitaus mehr. Allein ihr Sog bringt an der besagten Kita-L 80-Übergangsstelle schon Erwachsene ins Schwanken, Kinder erst recht.

Doch was bleibt den Krottorfer Eltern und Erzieherinnen anderes übrig, als mit dem Nachwuchs diese Straße hier zu passieren. Befindet sich zum einen doch auf der anderen Seite der Parkplatz, auf dem die Eltern ihre Fahrzeuge abstellen, wenn sie ihre Kinder in die Kita bringen oder sie abholen. Außerdem befindet sich das Burggelände und damit der öffentliche Spielplatz auf jener anderen Straßenseite.

Was für den Krottorfer Falk Öhlie, der Mitglied des Gröninger Stadtrates ist, für Gröningens Bürgermeister Ernst Brunner sowie nicht zuletzt für Gerda Ihsecke und Karl-Heinz Böker vom Kita-Förderverein schon Grund genug ist, an der Forderung eines Tempo-30-Limits für diesen Abschnitt der Landesstraße festzuhalten.

Ein Tempolimit, das der Gröninger Stadtrat zum ersten Mal 2017 per Beschluss gefordert hat. Und zwar nachdem im November 2016 die bundesdeutsche Straßenverkehrsordnung geändert worden ist und es so ausgesehen hatte, als ob es nun leichter sein würde, ein Tempo 30 vor Kitas und Schulen zu erreichen.

Doch weit gefehlt. Denn der Landkreis hat nach einem Ortstermin nein gesagt, weil seiner Meinung nach die Voraussetzungen für ein Tempo-30-Limit nicht gegeben seien. Vor allem nicht, weil sich die Kita nicht unmittelbar an der Landesstraße, sondern in „zweiter Reihe“, also weiter hinten befinden würde.

„Was doch an der Situation für die Kinder überhaupt nichts ändert“, haben sich die Gröninger Antragsteller gesagt und nach einem nochmaligen Stadtratsbeschluss im Juli 2018 beim Landesverwaltungsamt Widerspruch eingelegt. Ohne Erfolg, denn das Landesverwaltungsamt hat sich der Meinung des Landkreises angeschlossen und der Stadt Gröningen sogar das Recht abgesprochen, gegen die Entscheidung des Landkreises Widerspruch einzulegen.

Woraufhin vor allem Falk Öhlie nicht locker gelassen und immer wieder das Land und den Landkreis telefonisch wie auch bei persönlichen Besuchen auf die Situation aufmerksam und besagtes Tempo-30-Limit gefordert hat. Und das alles mit drei weiteren Argumenten im Gepäck.

Erstens wird die Kita künftig in der Burg ihren Bewegungsraum haben und werden somit die Erzieherinnen mit den Kindern noch öfter als bisher die L 80 überqueren müssen.

Zweitens wird demnächst damit begonnen, die Großalsleber Durchgangsstraße zu sanieren und damit der Verkehr über Krottorf umgeleitet. So dass in den nächsten Monaten noch weitaus mehr Fahrzeuge in Krottorf unterwegs sind.

Drittens ist kürzlich vor der Berufsschule Oskar Kämmer in der Magdeburger Liebknechtstraße eine Tempo-30-Zone eingerichtet worden, was sich Falk Öhlie vor Ort angesehen hat „Dort gibt es jetzt ein Tempolimit zu Gunsten von Jugendlichen und Erwachsenen, aber für unsere Krottorfer Kinder soll das nicht möglich sein? Das nehmen wir keinesfalls hin“, so Öhlie.

Der also nun gemeinsam mit Ernst Brunner, Karl-Heinz Böker und Gerda Ihsecke im Namen des Stadtrates und des Fördervereins der Krottorfer Kindertagesstätte „Klettermax“ an den Landkreis appelliert, seine bisherige Entscheidung „zu Gunsten der Mädchen und Jungen zu korrigieren.“

Unabhängig davon wird die Stadt Gröningen in diesem Bereich zwei Geschwindigkeitstafeln aufstellen, auf denen ein Smiley den Kraftfahrern zulächeln wird, wenn sie freiwillig nicht schneller als 30 Stundenkilometer fahren.