81 Ringe für Peter Schmidt

Gröningen l Beim Silvesterschießen der Vorderladerschützen geht es für gewöhnlich recht lautstark auf dem Stand des Gröninger SV zu. Die ursprünglichste Art des Schützenwettkampfs verursacht auch jede Menge Qualm. Zudem ist das Duell der Starter eine echte Tradition in der Bodestadt. Seit 1994 werden die „Donnerbüchsen“ und Pistolen hier in den Anschlag gebracht.

„Bei den 26 Starts wurde mit dem Gewehr auf 50 Meter und mit der Pistole auf 25 Meter geschossen“, berichtete Schützenhauptmann Klaus-Peter Bartschte. Er lässt sich keinen dieser Wettkämpfe entgehen. „Es hat schon etwas Einmaliges, wenn die mittlerweile absolut geübten Schützen ihre Waffen abfeuern“, fügt er hinzu. „Erstaunlich finde ich persönlich auch die erzielten Ergebnisse. Vorderlader sind noch einmal eine besondere Herausforderung.“

Das Alter der Starter spielt übrigens bei den Duellen keine Rolle, nur erwachsen sollten sie sein. Die Schützen kamen in diesem Jahr aus Gröningen, Alikendorf und Halberstadt. Abgegeben wurden jeweils zehn Schuss auf die Scheibe und somit waren auch 100 Ringe möglich. Mit dem Gewehr kam Peter Schmidt aus Gröningen, der Oberkommandierende der Vereinten Vorderladerschützen von Sachsen-Anhalt, auf 81 Ringe. Das bedeutete den Sieg in der Kategorie. Gefolgt wurde er von Andreas Puhl (79 Ringe) und Hartmut Herold (77).

Bei den Pistolenschützen setzte sich Profi Torsten Bohndorf aus Gröningen gleich mit 83 Ringen durch. „Das ist mit der Vorderlader eine echte Hausmarke“, schätzte Klaus-Peter Bartschte ein, der selber ein angesehener Spezialist mit der Pistole ist. Rang zwei belegte Uwe Günther aus Halberstadt (79 Ringe), auf Rang drei landete Andy Harmuth mit nur einem Zähler weniger.

Das Silvesterschießen bot nicht nur einen Jahresabschluss für die beteiligten Schützen, auch etliche neugierige Besucher ließen sich das Spektakel nicht entgehen. Die Vorderlader-Abteilung gibt es seit 1993 beim Gröninger SV. Im Jahr 1993 wurde diese quasi von Peter Schmidt und seinem Vater Walter aus der Taufe gehoben. In jenem Jahr marschierten die beiden erstmals so beim heimischen Schützenumzug mit.

In den Folgejahren stieg die Mitgliederzahl sprunghaft an und es wurden Kontakte nach Halberstadt geknüpft. Heute treten Vertreter beider Vereine als Unionssoldaten und Rebellen auf und sorgen bei Veranstaltungen für entsprechende Salutschüsse. Auch beim Marsch der Karnevalisten durch die Bodestadt dürfen die Schützen in ihren auffälligen Kostümen nicht fehlen. „Die sportlichen Wettkämpfe gehören natürlich dazu“, sagt Klaus-Peter Bartschte. „Auch dieses Mal haben die Schützen bewiesen, dass sie mit den Vorderladern umgehen können.“