1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Eine Feier für den Erhalt der Kirche

Sommerfest Eine Feier für den Erhalt der Kirche

Kirchengemeinde und Schermcker Vereine haben zum Sommerfest eingeladen. Gekommen waren zahlreiche Einwohner und Gäste von außerhalb.

Von Sebastian Pötzsch 24.07.2017, 01:01

Schermcke l Los ging es mit einer Andacht, die von Pfarrerin Helga Pötzsch gehalten wurde. So füllte sich ab 13 Uhr das Areal um den Sakralbau. Hier gab es Leckeres vom Grill und ausreichend Getränke. Dafür zeichneten die Mitglieder des „Schützenvereins von 1995“ verantwortlich.

Die Kameraden des „Schützenvereins von 1872“ hatten dagegen zu einem offenen Wettbewerb in ihr Domizil eingeladen. Geschossen wurde mit dem Luftgewehr auf eine Scheibe in zehn Meter Entfernung. Für zwei Euro konnten fünf Schuss abgegeben werden. „Das Startgeld fließt in die weiteren Arbeiten in unserer Kirche“, erklärte Vereinsvorsitzender Josef Pulver. Der Wettbewerb lief bis in die Abendstunden. Insgesamt 78 Schermcker haben daran teilgenommen. Sieger bei den Männern wurde Ortsbürgermeister Marcel Ott mit 44 Ringen. Bei den Frauen belegte Janine Wawrzyski mit 42 Ringen des ersten Platz. Beste jugendliche Schützin war Franziska Gernroth mit 41 Ringen. Die Sieger wurden am Abend mit Präsentkörben geehrt.

„Das Sommerfest veranstalten wir alle zwei Jahre zugunsten der Sanierung unserer Kirche Sankt Stephanus“, erklärte unterdessen Pfarrerin Helga Pötzsch. Sämtliche Vereine, Arbeitsgemeinschaften, kreative Kreise und Privatpersonen des Ortes beteiligten sich an der Sause. Auch mit Mitteln des Sommerfestes im Jahr 2008 konnte beispielsweise das Dach sowie die Elektrik erneuert werden. Im Jahr 2013 seien die Buntglasfenster im Chorraum restauriert worden. „Aktuell sammeln wir Geldfür die Innenwände“, sagte die Pfarrerin. So müssten dringend Putzarbeiten erfolgen sowie die Wände ausgemalt werden.

„Kein Ort möchte, dass die Kirche im Mittelpunkt des Dorfes zusammenfällt“, erklärte Ortsbürgermeister Marcel Ott das Engagement der vielen Schermcker, die zu einem großen Teil keine Christen sind. Außerdem lobte er die Pfarrerin als gute Seele, die einen wesentlichen Beitrag für den Zusammenhalt innerhalb der Ortschaft leiste, „ohne dass Religion für sie im Mittelpunkt steht.“

Das wird auch während der Aufführung des Musicals „Alles Liebe, Martin Luther“ deutlich. Die Kirche ist bis auf den letzten Platz besetzt, als das Stück mit den Kinderdarstellern sowie Mitgliedern des Frauenchores beginnt. Das Stück startete mit dem Thesenanschlag Luthers und setzte sich äußerst amüsant mit Begrifflichkeiten wie Ablass, Angst, Sünde und Hölle auseinander. Dabei wurden die Zuschauer zum Mitmachen animiert – die Kirche wandelte sich vom Sakralbau in ein Theaterhaus.

Zuvor war die Patronatsloge innerhalb der Kirche schon einmal voll besetzt. Zu sehen gab es einen Film vom ersten Erntefest nach der politischen Wende. Später sollte der Raum noch einmal aus allen Nähten platzen, nämlich zur Märchenstunde für die kleinen Besucher des Festes. Außerdem gab es in der Kirche eine kleine Ausstellung über die 850-Jahr-Feier von 1986 zu sehen. Das Fest ging übrigens bis in die späten Abendstunden. Unter anderem baten die Oschersleber „Whodis“ ab 19 Uhr zu einem Tanzabend vor Sankt Stephanus.