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Stadtentwicklung Manager hilft bei Belebung

Bis ins Jahr 2030 reicht das Stadtentwicklungskonzept für Oschersleben. Es sieht eine lange Liste an Maßnahmen vor.

Von Yvonne Heyer 02.11.2017, 00:01

Oschersleben l Gut ein Jahr hat die Erarbeitung des Stadtentwicklungskonzeptes gedauert. In einer Lenkungsgruppe arbeiteten rund 50 Personen mit. Einstimmung hat der Stadtrat das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) samt Maßnahmenkatalog zur Umsetzung beschlossen und damit einen wichtigen Entschluss gefasst. Denn das Isek ist heute in vielen Förderprogrammen, insbesondere die zur Städtebauförderung, inzwischen eine zwingende Fördervoraussetzung.

Ganz oben auf der mehr als 200 Positionen umfassenden Maßnahmenliste steht die Gestaltung des Bahnhofsumfeldes. Damit solle schon im kommenden Jahr begonnen werden. Das ist auch Grund, warum am heutigen Donnerstag Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr, im Rahmen einen Fachexkursion nach Oschersleben kommt. Er möchte sich über aktuelle Vorhaben der Stadtentwicklung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels informieren. Zudem sei heute ein Informationsaustausch zum Hochschulprojekt „Transformation Stadtbrache Bahnhofsviertel“ mit Studenten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig geplant.

Bekanntlich ist mit der Wiederbelebung des Alten Bahnhofs als Gewerbeobjekt, die Bewos plant hier beispielsweise die neue Geschäftsstelle, bereits begonnen worden. Auf dem angrenzenden Areal soll eine neue Schwimmhalle entstehen. Ist diese tatsächlich gebaut, schließt sich die Entwicklung des Außenbereiches der neuen Schwimmhalle an. Der Außenbereich biete sich als Ort der Kommunikation und für Sport und Spiel für alle Generationen an. „Als Ergänzung der neuen Schwimmhalle und des sanierten Bahnhofs entsteht so ein zentraler Ort für alle Oschersleber“, heißt es im Isek.

Blickt man weiter in den Maßnahmenkatalog des Stadtentwicklungskonzeptes, so ist dort auch ein Geschäftsstraßenmanagement zu finden. Aktuell stehen gerade im Innenstadtbereich entlang der 635 Meter langen Fußgängerzone mit der Hauptachse Halberstädter Straße/Markt sowie den Seitenarmen Magdeburger Straße und Hornhäuser Straße etliche Geschäfte leer. Aktuell gibt es 121 Unternehmen, die in den Geschäftsräumen der Fußgängerzone agieren, 2016 standen 20 Ladenokale leer. Das entspricht einer Leerstandsquote von 14 Prozent. Aufgabe des Geschäftstraßenmanagements, das im Rahmen des Förderprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ geschaffen werden könnte, solle sein, die Vermarktung des Einkaufsstandortes Innenstadt voranzutreiben. Eine zu schaffende Geschäftsstelle aktiviert, koordiniert und vernetzt die Händler, initiiert und betreut beispielsweise einen Händlerstammtisch. Die Reduzierung des Ladenleerstandes sei ebenso eine wichtige Aufgabe wie die Organisation von Zwischennutzungen und eine aktive Unterstützung von Existenzgründern.

Aufgabe der Wirtschaftsförderung müsse es zugleich sein, das Interesse von Oschersleber Firmen zu wecken, ihre lokalen Produkte in leer stehenden Ladenlokalen zu präsentieren. Außerdem heißt es im Isek: „Die Stadt prüft die perspektivische Machbarkeit des Umzuges ihres Verwaltungsstandortes Peseckendorfer Weg in die Innenstadt, bei einer weiterhin ausbleibenden Revitalisierung des Kaufhauses O, zum Beispiel, in dieses unmittelbar am Rathaus gelegene Objekt.“

Etliche Maßnahmen beschäftigen sich mit der Verbesserung des Wohnumfeldes. Dazu gehört das Schaffen von einem barrierefreien Umfeld für die älter werdende Bevölkerung samt des entsprechenden Wohnraumes. Doch auch die Aufwertung von Spielplätzen in der Kernstadt selbst und in den Ortsteilen Kleinalsleben oder Schermcke gehört dazu. Ebenso solle die Stadt grüner werden. So ist im Maßnahmenkatalog ein Ideenwettbewerb zur Umgestaltung des Knochenparkes geplant. Selbst von der Errichtung eines Wohnmobilstandplatzes in der Bodestadt ist die Rede. Viele neue Fuß- und Radwege sollen entstehen, Straßenbeleuchtung erneuert werden.