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Stadtentwicklung Neue Projekte für Oschersleben

Welche Projekte soll Oschersleben im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes umsetzen? Darüber wurde im Stadtrat diskutiert.

Von André Ziegenmeyer 27.10.2020, 10:21

Oschersleben l Im Vorfeld einer Sitzung des Bauausschusses hatte die Stadtverwaltung eine Liste mit Vorhaben für das Integrierte Stadtenwicklungskonzept (ISEK) erstellt. Darauf standen insgesamt 19 Projekte. Aus ihnen sollten die Mitglieder des Bau-, Wirtschafts- und Umweltausschusses diejenigen Maßnahmen auswählen, für die demnächst Fördermittel beantragt werden.

Das Thema ist trocken, es geht aber um viel Geld. Auf der Liste stehen sowohl kommunale als auch viele private Vorhaben. Dazu heißt es in den Unterlagen der Sitzung: „Das Ziel der Förderung privater Baumaßnahmen ist, durch eine finanzielle Unterstützung durch Bund und Land dazu beizutragen, dass vorhandene schlechte Bausubstanz gesichert wird, so dass das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes beziehungsweise der baulichen Anlage durch anschließende Modernisierung erhalten bleibt und eine funktionierende städtebauliche Struktur entsteht.“ Einfach ausgedrückt bedeutet das, dass Oschersleben schöner werden soll. In vielen Fällen geht es dabei um den Erhalt historischer Gebäude.

Die ersten fünf Punkte bilden Projekte, die nach Einschätzung der Stadt vermutlich noch im Jahr 2020 bewilligt werden könnten. Sollte das aber nicht geschehen, kann die Stadt sie für 2021 wieder ins Spiel bringen.

Ganz oben steht die Neugestaltung der Grünfläche auf dem Hackelberg. Hier hofft die Verwaltung auf Fördermittel in einer Höhe von mehr als 186.000 Euro. Hinzu kommen Eigenmittel von zirka 93.000 Euro. Mit dem Geld soll ein sogenannter „Multifunktionsplatz“ entstehen. Er soll sowohl für Kinder als auch für Jugendliche und ältere Menschen passende Angebote bereithalten. Weiter heißt es in den Unterlagen: „Zugleich ist geplant, dass dieser Platz für Veranstaltungen wie zum Beispiel den ‚Tag der Regionen‘ umgestaltet und barrierefrei genutzt werden kann. Eine Zonierung in Spielbereich, Aufenthalt und auch flexible Stellplätze ist in Planung. Die Maßnahme dient als richtungsweisender Impuls der Innenstadtentwicklung.“

Auf Platz zwei stehen die Hermann-Krebs-Straße 3 und 4. Laut Unterlagen handelt es sich um denkmalgeschützte Wohnhäuser, die sich in einem bedenklichen Zustand befinden. Eine Privatperson wolle sie zunächst sichern. Es geht um rund 725.000 Euro an Fördermitteln. Ähnlich sieht es in der Halberstädter Straße 68 aus. Dort wird eine Förderung von etwas mehr 163.000 Euro erhofft.

In der Magdeburger Straße 30 sind laut Stadtverwaltung bereits 2019 erste Sicherungsmaßnahmen erfolgt. Nun soll der zweite Bauabschnitt in Angriff genommen werden. Dazu heißt es in den Unterlagen: „Die Standsicherheit des Gebäudes ist gefährdet, es besteht dringender Handlungsbedarf.“ Auch hier ist der Eigentümer eine Privatperson.

Es stehen aber auch vier weitere kommunale Vorhaben auf der Liste. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung der alten Bahntrasse Richtung Braunschweig. Sie soll zu einer Grünachse in Ost-West-Richtung ausgebaut werden und darüber hinaus Freizeitangebote für Menschen verschiedener Generationen bereithalten.

Ein weiterer Punkt auf der Liste steht damit in engem Zusammenhang - nämlich der von der Stadtverwaltung geplante Bikepark. Er soll Radsportlern die Möglichkeit bieten, auf verschiedenen Strecken zu trainieren. Entstehen soll das Areal dort, wo die ehemalige Bahntrasse sich der Hornhäuser Straße nähert. Als Kostenrahmen sind 600.000 Euro angeben. Die Fördermittel könnten sich auf bis zu 400.000 Euro belaufen.

Ferner möchte die Stadt die Bürgersteige am Seehäuser Weg erneuern lassen. Die vorhandenen Platten sind in vielen Fällen uneben und gerissen. Dazu steht in den Unterlagen: „Durch mehrere Tiefbauarbeiten - Leitungsverlegung - wurde das bestehende Pflaster des Seehäuser Weges stark beschädigt, es entstanden Gefahrenquellen, so dass eine gefahrlose Nutzung des Gehweges für Fußgänger teilweise schwierig [ist], durch die Unebenheiten können ältere Bürger mit ihren Rollatoren den Gehweg nur mit großen Anstrengungen nutzen, gleichzeitig wird die Straßenbeleuchtung in dem Bereich erneuert.“ Hier hofft die Stadt auf eine Finanzspritze in Höhe von 745.000 Euro.

Am Ende befürworteten die Mitglieder des Ausschusses die Vorschläge der Verwaltung einstimmig. Zur Frage, wie wahrscheinlich eine Förderung ist, heißt es in den Unterlagen: „Erfahrungsgemäß werden pro Jahr 3 bis 5 Maßnahmen durch das Landesverwaltungsamt in einem Entwurf vorgeschlagen und vom Fördermittelgeber (Bund/Land) bewilligt.“

Eine vollständige Auflistung aller Projekte findet sich im Ratsinformationssystem der Stadt. Das ist unter www.oscherslebenbode.de im Bereich „Bürger & Stadt“ unter dem Punkt „Stadtrat“ zu finden.