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Stadtfest Völpker Zeitstrahl auf Beinen und Rädern

Kunterbunt war der Völpker Festzug. Die Teilhabenden, ob im Zug jubelnd oder am Wegrand winkend, waren allerbester Laune.

Von Ronny Schoof 13.09.2018, 01:01

Völpke l Als der Bug um Bürgermeister Wolfgang Smolin und die das Jahr 1118 symbolisierende kaiserliche Reitergarde die Schulstraße durchschritt und sich somit dem Zielpunkt Schule näherte, war das Heck wenige Meter Luftlinie entfernt in der Sommersdorfer Straße/Bergmannssiedlung gerade erst losgezogen. Kein Wunder: „Der Umzug war in seiner Aufstellung gut einen Kilometer und die Umzugsstrecke knapp zwei Kilometer lang“, sagt Ralf Scherer, der den historischen Tross zur 900-Jahr-Feier koordiniert hat.

Wolfgang Smolin bekannte: „Ich habe ja leider gar nicht so viel von dem Umzug sehen können, weil auch bei der Ankunft auf dem Schulhof noch einiges zu tun war, aber es soll wirklich toll gewesen sein, wie mir bald berichtet wurde. Ich werde mir das natürlich nochmal in Ruhe auf den vielen Fotos und Videos anschauen und den Umzug auf diese Weise genießen. Auf jeden Fall an dieser Stelle aber ein dickes Dankeschön an alle Umzugsbeteiligten, an die Helfer und Sponsoren. Und wie sich Ralf Scherer für dieses Ereignis ins Zeug gelegt hat, kann man kaum in Worte fassen, das hat höchsten Respekt verdient.“

Auch der Gelobte selbst war überwältigt und rang um Worte: „Ich war sprachlos, als ich die vielen Darsteller in ihren Kostümen, Uniformen und liebevoll dekorierten Fahrzeugen sah – und nicht nur das, sondern auch Zuschauer, soweit das Auge reichte. Mich erfasste ein Schauer der Freude, denn es ist ja das eine, den Umzug und die Aufstellung auf der Liste stehen zu haben, und etwas ganz anderes, wenn man das alles leibhaftig sieht.“

Noch am Freitagabend hätten ihn Anfragen erreicht, so Scherer, ob man sich noch am Umzug beteiligen könne. „Es war nicht einfach, aber wir wollten ja auch niemanden ausschließen“, resümiert der Sprecher des Festkomitees. Insgesamt umfasste der Zug rund 80 Darstellungen und mehr als 350 Akteure. Ein lustig-buntes Treiben, dem reichlich Beifallsbekundungen, winkende Hände und Jubelrufe vergönnt war, da auch die Begleitung durchs Publikum am Straßenrand massig ausfiel.

Der nach der mittelalterlichen Ersterwähnung zweite große Themenkomplex der Parade war den ortsprägenden Erwerbsbranchen gewidmet – Landwirtschaft, Bergbau und Chemie. Als drittes Themenfeld rückte man – nostalgisch, aber nicht verklärend – die Erinnerungen an das Leben in der DDR ins Gedächntnis und vor Augen. Etliche Fahrzeuge und Kleidungsstücke aus dieser für die meisten noch miterlebten Zeit passierten schlängelten sich durchs Dorf, und so manch einer stellte sich die Frage: Wo haben die das alles nur aufgetrieben?