1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Bahntrasse als Freizeitgelände

Stadtplanung Bahntrasse als Freizeitgelände

Das Oschersleber Gelände der alten Bahntrasse Richtung Braunschweig soll aufgewertet werden.

Von André Ziegenmeyer 06.06.2020, 01:01

Oschersleben l Sitz- und Liegegelegenheiten, ein spezieller Garten für Kinder sowie ein Bike-Trail (Fahrradparcours): All das und mehr ist nach den Angaben der Stadt denkbar. Schon jetzt bildet die ehemalige Bahntrasse einen sogenannten „Grünzug“, der in Ost-West-Richtung durch die Stadt verläuft.

Das Gelände reicht von der Bahnüberführung in der Schermcker Straße bis zum Ortsausgang Richtung Hornhausen. Den Unterlagen der Sitzung zufolge umfasst es mehrere Flurstücke und ist rund 33.600 Quadratmeter groß. 2012 hat es die Stadt gekauft. Laut dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) handelt es sich um die drittgrößte innerstädtische Grünfläche.

Sie kann zu Fuß oder mit dem Rad durchquert werden. Doch nach den Plänen der Stadt soll das auf Dauer nicht alles sein. Den Unterlagen ist zu entnehmen, dass verschiedene Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten geplant sind. Dabei soll es Zonen für unterschiedliche Alters- und Interessengruppen geben. Im ISEK ist von „zahlreichen, vor allem von Bürgern getragenen Freizeitangeboten“ die Rede. Dafür seien Kooperationen mit Schulen, Jugendeinrichtungen, Bürgerinitiativen und Anwohnern denkbar. In den Ausschusspapieren heißt es: „Der Auftaktbereich ist neben dem historischen Fachwerkbau des ‚Kleinbahnhofes‘ zu entwickeln.“ Dieser befindet sich in der Windthorststraße. Torsten Schubert (CDU) als Ausschussvorsitzender erklärte, dass dort ein Café entstehen könnte.

Doch bevor all das in Angriff genommen werden kann, braucht es zunächst einen Bebauungsplan. Dessen Aufstellung hat der Ausschuss einstimmig beschlossen. Wie Steffen Czerwienski als Leiter des Fachbereiches Bauen und Umwelt sagte, soll ein externes Unternehmen damit betraut werden. FUWG-Ratsherr René Herbert erkundigte sich, welche Kosten dafür anfallen werden. Steffen Czerwienski zufolge ist darauf noch keine genaue Antwort möglich, weil noch keine Angebote vorlägen.

Weiterhin fragte René Herbert, ob es Entwürfe gebe, auf die der Bauausschuss Einfluss nehmen könne. Steffen Czerwienski erwiderte, dass durchaus einige Ideen im Raum stünden „Aber ich möchte, dass wir das zusammen entwickeln“, so der Fachbereichsleiter.

Um Kosten zu sparen, habe sich die Stadt den Bodenaushub sichern können, der beim Bau der neuen Schwimmhalle anfällt. Dadurch könne man kostengünstig Höhenunterschiede im Gelände der Bahntrasse ausgleichen.

Tatsächlich taucht das Areal auch im Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt auf. Dort wird es als „bestehende Kaltluftschneise als Gegenmaßnahme zur sommerlichen Überhitzung des Stadtkerns“ beschrieben. Außerdem könne die Trasse als Fahrradverbindung eine Alternative zum motorisierten Verkehr bieten.

Bis die konkreten Projekte zur Freizeitgestaltung umgesetzt werden können, wird es aber noch eine Weile dauern. Denn für einen Bebauungsplan braucht es ein umfangreiches, mehrstufiges Verfahren. Dazu gehören weitere Beschlüsse, die Auslegung der Unterlagen und die Abwägung vorgebrachter Bedenken und Einwände. Mit den ersten konkreten Maßnahmen wird es laut Steffen Czerwienski daher nicht vor 2021 oder 2022 losgehen.