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Stadtplanung Ein Flächennutzungsplan für Oschersleben

In Oschersleben (Landkreis Börde) gibt es keinen einheitlichen Flächennutzungsplan. Das soll sich jetzt ändern.

Von André Ziegenmeyer 02.06.2020, 01:01

Oschersleben l In den vergangenen Tagen ist das Thema bereits in vielen Ortschaftsräten diskutiert worden. In Ampfurth stimmten die Mitglieder dem Vorhaben zum Beispiel einstimmig zu. Heute gehen die Gespräche im Bauausschuss weiter. Das Aufstellen eines Flächennutzungsplanes ist mit viel Arbeit verbunden und nicht billig. Den Ausschuss-Unterlagen zufolge rechnet die Verwaltung mit Honorarkosten von rund 400 000 Euro. Allerdings könnten Fördermittel von bis zu 80 000 Euro bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt beantragt werden.

Auf der anderen Seite ist der sogenannte F-Plan wichtig. Er bildet die Grundlage für spätere Bebauungspläne. „Wir bekommen bereits seit Längerem Hinweise, dass wir den Flächennutzungsplan anfassen sollten“, informiert der städtische Pressesprecher Mathias Schulte.

Unter anderem sind laut den Unterlagen schon das Landesverwaltungsamt und der Landkreis Börde an die Stadt herangetreten. Den Unterlagen zufolge gibt es im Stadtgebiet derzeit zwölf verschiedene Teilpläne. Das erschwert die Vorbereitung von Bauprojekten. Es ist wie mit einer Karte, deren Einzelteile unterschiedlich genau und aktuell sind.

Das Nebeneinander ist unter anderem eine Folge der Eingemeindungen, die es in der Vergangenheit gab. Wobei die ehemalige Gemeinde Hordorf über keinen gültigen F-Plan verfügt. Wie Ortsratsmitglied Albrecht Hinze bei der Sitzung in Ampfurth hervorhob, sind viele dieser Pläne bereits mehr als 20 Jahre alt. Insgesamt geht es den Unterlagen zufolge um eine Fläche von rund 190 Hektar.

Tatsächlich beschäftigt sich die Stadt schon seit einigen Jahren mit der Neuaufstellung eines Flächennutzungsplanes. 2017 beschloss der Rat zum Beispiel das Integrierte Stadtentwicklungskonzept. Darin heißt es, dass die bisherigen Pläne „bis heute nicht in Anspruch genommene Wohn-, Misch- und Gewerbebauflächen“ enthalten. Im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept von 2018 steht: „Es ist zwingend erforderlich, einen für das gesamte Stadtgebiet gültigen Flächennutzungsplan zu erstellen, der in seinen Ausweisungen heutigen Zielstellungen und Bevölkerungsprognosen gerecht wird und eine angemessene Planungsgrundlage für die öffentliche Hand, die Privatwirtschaft und die Bevölkerung bietet.“

Einen weiteren Knackpunkt bilden Photovoltaik-Anlagen. Wie Mathias Schulte erklärte, erhalte die Stadt in dieser Hinsicht viele Anfragen. Dabei rückten auch Flächen in den Mittelpunkt, die vorher kaum attraktiv waren - zum Beispiel ehemalige Deponien. Auch deshalb brauche es einen neuen Flächennutzungsplan. Wie den Unterlagen zu entnehmen ist, soll er bis 2023 aufgestellt sein.

Die Sitzung des Bau-, Wirtschafts- und Umweltausschusses beginnt heute um 17 Uhr im Rathaussaal. Sie ist öffentlich. Allerdings weist Mathias Schulte darauf hin, dass noch nicht genau bekannt ist, wie viele Besucher im Hinblick auf die Corona-Abstandsregeln dabei sein können. Auf der Tagesordnung stehen außerdem verschiedene Bebauungspläne. Dazu gehören „Vor dem Kirchental“ in Emmeringen, „Am Rötteberg“ in Beckendorf, „Am Ludwigsbusch“ in Neindorf, „Siedlung“ in Beckendorf sowie „Am Friedhofsweg“ in Ampfurth.