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Stadtrat Fällungen sorgen für Diskussion

Auf einem Grundstück in Oschersleben sind Bäume gefällt worden. Das sorgte im Stadtrat für Diskussionen.

Von Yvonne Heyer 09.03.2019, 00:01

Oschersleben l Bäume sollten in der jüngsten Stadtratssitzung nach vielen anderen Themen ebenso eine Rolle spielen. Stadträtin Lilo Drohberg (Bündnis 90/Die Grünen) kritisierte aufs Schärfste den vorgenommenen Baumschnitt in der Lindenstraße. Diese sind, gelinde gesagt, in ihren Augen einen Kopf kürzer gemacht worden. „Das nenne ich Baumfrevel“, betonte Drohberg. Mit der Antwort von Steffen Czerwienski, Fachbereichsleiter Bauen und Umwelt, wenn einmal ein Kopfschnitt an den Linden vorgenommen worden sei, müsse immer wieder ein Kopfschnitt erfolgen, konnte sie sich nicht einverstanden erklären. Und überhaupt seien die Bäume noch nie beschnitten worden. Steffen Czerwienski betonte in diesem Fall ebenso, dass die Leute in den Fachämtern sehr wohl wüssten, was sie tun und dass im Fall der Linden in der Lindenstraße auch eine Fachfirma am Werk gewesen sei.

Beate Kuske (Die Linke) berichtete in diesem Zusammenhang von einem ganz anderen Fall von „Baumfrevel“. Auf einem Grundstück in der Schermcker Straße/Innsbrucker Straße in Oschersleben sind große und gesunde Bäume gefällt worden. „Wer genehmigt so etwas“, fragte die Stadträtin die Stadtverwaltung.

Wiederum antwortete Steffen Czerwienski: „Sie können mir glauben, auch ich war völlig überrascht und entsetzt. Aber es handelt sich hier um ein Privatgrundstück und dafür gilt die Gehölzschutzsatzung der Stadt Oschersleben nicht. Also muss auch keine Fällgenehmigung erteilt werden“, erklärte Steffen Czerwienski in der Stadtratssitzung.

Inzwischen aber treibt die angrenzenden Grundstückseigentümer ein ganz anderes Problem um. Auf dem nun freigeschlagenen und freigeräumten Grundstück neben dem Discounter „NP“ würden wichtige Ver- und Entsorgungsleitungen und vor allem Drainage zur Entwässerung des Wohngebietes verlaufen. Würden die Leitungen beschädigt, könnten die Grundstücke bei starken Regenfällen „absaufen“.

Besagtes Grundstück in der Schermcker Straße/Innsbrucker Straße gehört inzwischen dem Unternehmen Halsdorfer Ingenieure aus Burgdorf. Nach einer Volksstimme-Nachfrage bestätigt Unternehmensvertreter Christian Rohde, dass die Ingenieurgesellschaft bislang keine Kenntnis über Leitungs- und Drainageschächte habe. Entsprechende Anfragen zur Klärung seien jetzt gestellt worden.

Für das Grundstück würde es diverse Planungen geben. „Wir stehen unter anderem im Kontakt mit Edeka. Ein finales Konzept liegt aber noch nicht vor“, erklärte Christian Rohde.

Andererseits hat der Oschersleber Bauausschuss bereits im Februar des vergangenen Jahres grünes Licht für das Erstellen eines Bebauungsplanes für das Areal gegeben. Ziel des Planes ist die Erweiterung des NP-Marktes und die Neugestaltung der Flächen in der Schermcker Straße.