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Stadtratssitzung Alte Sorgenkinder, neue Beschlüsse

Beschlüsse zum schnellen Internet und den Turnhallenbau in Hadmersleben hat der Oschersleber Stadtrat gefasst. Zudem gab es Bürgerfragen.

Von Susann Gebbert 06.05.2017, 01:01

Hornhausen l Einstimmig haben die Oschersleber Räte während der Stadtratssitzung dafür gestimmt, die Planung für den flächendeckenden Breitbandausbau in die Hände des Landkreises Börde zu legen. Der Landkreis könne so alle Verfahren der Gemeinden bündeln, die schnelles Internet anstreben und wirtschaftlicher arbeiten als es die einzelnen Kommunen allein könnten.

Weiterhin haben die Räte den Bebauungsplan für eine neue Turnhalle in Hadmersleben beschlossen. Ziel des Bebauungsplans ist es, Baurecht zu schaffen. Die Fläche, auf der die Halle stehen soll, liegt im unbeplanten Außenbereich. Um sie bauen zu können, ist ein Bebauungsplan die Voraussetzung.

Weiterhin informierte Kämmerin Kathrin Hoffmann über den Stand der Projekte, die mithilfe der beantragten Fördermittel für finanzschwache Kommunen umgesetzt werden sollen. Die Sanierung der Kita Hadmersleben beginnt noch in diesem Jahr, Klein Oschersleben folgt 2018.

Auch erhält die Stadt selbst Geld, um eine Photovoltaikanlage auf dem Verwaltungsgebäude im Peseckendorfer Weg einzurichten. Für die Sanierung der Breitscheidstraße liegt der Bewilligungsbescheid noch nicht vor. Insgesamt bekomme die Stadt aus dem Förderprogramm „Stark V“ 1,756 Millionen Euro.

Während der Bürgerfragestunde richteten die Besucher ihre Fragen an den Bürgermeister. Dabei wurden ihre Sorgen hinsichtlich der Betreuung ihrer Kinder laut. Vor allem die Frage nach der Dämmung der Kita in Hornhausen, die ebenso mithilfe von Fördermitteln energetisch saniert werden soll, spaltete die Gemüter. Eine Außendämmung hätte zur Folge, dass die Fassade des alten Gebäudes verändert wird und eine Dämmung von Innen sei laut der Räte nicht möglich oder entspräche nicht den Förderrichtlinien.

Manuel Heyer von der Elterninitiative erkundigte sich danach, ob die Stadt künftig einen Zuschuss für Ausflüge und Veranstaltungen in den Kitas zahlen werde. Kürzlich schrieb die Initiative einen offenen Brief an Bürgermeister Benjamin Kanngießer. Dieser sagte dazu, dass laut Umfragen Eltern von Kindergartenkindern nicht unzufrieden seien mit den Feiern und Unternehmungen der Kitas und er somit keinen Handlungsbedarf sehe. Ingeburg Gerke (CDU) bekräftigte den Wunsch des Sozialausschusses, der Stadtrat möge ein Treffen mit der Elterninitiative und dem Stadtelternrat organisieren. Christiane Klare von der Stadtverwaltung sicherte dies für Ende Mai, Anfang Juni zu.

Die Bürgerinitiative „Gegenwind Hordorf“ hat sich ebenfalls mit einem offenen Brief an den Bürgermeister gewandt. Die Mehrheit der Wahlberechtigten Hordorfer ist gegen den Bau von weiteren Windrädern. Das hätte eine Umfrage ergeben. Bereits zur Stadtratssitzung am 2. März hatte sich die Bürgerinitiative an den Stadtrat gewandt und um Unterstützung gebeten. Die SPD-Stadtratsfraktion lud die Initiative zur nächsten Fraktionssitzung ein, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Sportler des VfB Oschersleben erhielten die Zusage, dass die Einfahrt zum Gelände begradigt wird. Der Oschersleber Steven Trumpf begründete die Dringlichkeit damit, dass der Verein in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen mit einem Sportwochenende im Juni feiert. Bis dahin sei das Problem erledigt, so Fachbereichsleiter Steffen Czerwienski.

Die Anfragen von Katrin Klenke drehten sich um den Einzelhandel. Ihr bereite mehr und mehr Sorgen, dass immer wieder Geschäfte in der Innenstadt von Oschersleben schließen. „Wie kann eine Wiederbelebung der Innenstadt auch mit Hilfe von Fördermitteln passieren?“, so ihre Frage an die Stadtverwaltung, insbesondere an den Bürgermeister.

„Wir haben gerade im Rahmen einer weiteren Sitzung der Lenkungsgruppe zur Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes darüber gesprochen. Mit Hilfe von Fördermitteln könnte beispielsweise ein sogenannter Geschäftsstraßenmanager installiert werden“, erklärte Benjamin Kanngießer. Er könnte sich vorstellen, dass besagter Geschäftsstraßenmanager die Geschäftsinhaber zusammenführt. Ein gemeinsames Vorgehen wäre für alle Partner einfacher. Als Beispiel nannte er Oscherslebens Partnerstadt Schöningen, wo die Innenstadthändler in einem Verein zusammengeschlossen sind und gemeinsam verschiedene Aktionen auf die Beine stellen, um die Leute in die Stadt zu locken.

Vorstellbar wäre für den Bürgermeister auch, Existenzgründern mit Fördermitteln unter die Arme zu greifen. „Ein einheitliches Auftreten nach Außen, einheitliche Öffnungszeiten oder die Gestaltung leer stehender Geschäfte wären Wege, die Innenstädte zu beleben. Ein Patentrezept gibt es nicht, die Verödung der Innenstädte ist ein europaweites Phänomen“, so Matthias Steffen.