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Stadtverwaltung Digitale Beschwerdestelle läuft

Die Rubrik "Sag’s uns einfach" auf der Internetseite der Stadt Oschersleben ist gut angelaufen. Hier können Bürger Hinweise melden.

Von Sebastian Pötzsch 22.02.2019, 00:01

Oschersleben l „Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit bitte ich Sie, den Gulli vor meinem Haus zu reinigen. Der Gulli ist seit Anfang Januar verstopft.“ So lautet der bisher letzte Hinweis, den ein Oschersleber Bürger am 15. Februar um kurz vor 20 Uhr auf der Internetseite der Stadt Oschersleben eingetragen hat. Außerdem ist dort zu lesen, dass der Vorgang bereits abgeschlossen ist. Eine Antwort der Verwaltung gibt es auch: „Der Regeneinlauf wurde am 19.02. von den Gemeindearbeitern gereinigt.“

Ein anderer Eintrag vom 23. Januar lautet: „Defekter Gehweg. Durch zwei stark beschädigte Platten entsteht Gefahr für Kinderwagen und Fahrräder sowie Roller von Kindern und Laufrädern. Man bleibt dort stecken und kann sich mit Fahrrad und Ähnlichem überschlagen. Leider schon vermehrt gesehen und selbst bei den eigenen Kindern erlebt.“ Daneben ist der genaue Standort als Adresse zu lesen sowie in einer Karte vermerkt. Die Antwort der Stadtverwaltung nur einen Tag später lautet: „Am 24.01.2019 werden Verkehrszeichen ‚Allgemeine Gefahrenstelle‘ und ‚Gewegschäden‘ aufgestellt. Zudem erfolgt eine Begehung der Schadstellen mit dem Bauhof.“ Nur einen weiteren Tag später heißt es: „Die betreffenden Stellen wurden durch den Bauhof bituminös verfüllt.“

Insgesamt sind seit November mehr als 20 Hinweise dieser Art bei der Stadtverwaltung eingegangen. Möglich wurde dies durch die neue Rubrik „Sag’s uns einfach“, die seit November auf der städtischen Internetseite freigeschaltet ist. Die Hinweise der Einwohner reichen dabei von Hundekot auf Gehwegen, über verdrehte und defekte Straßenverkehrsschilder bis hin zu beschädigten Schaukästen am Busbahnhof. „Die meisten Bürger melden uns allerdings defekte Straßenlaternen oder illegal entsorgten Müll“, hebt Stadtsprecher Mathias Schulte hervor.

Vom Erfolg des Angebotes überzeugt ist auch Matthias Steffen, Leiter des Bürgermeisterbüros: „Damit leisten wir einen Beitrag zur Bürgerzufriedenheit.“ So müssten sich Einwohner nicht länger über Missstände ärgern, etwa weil sie nicht die Zeit haben, während der Öffnungszeiten bei der Stadtverwaltung vorzusprechen. „Nun gibt es die Möglichkeit, sich auch abends mitzuteilen“, hebt Steffen hervor.

Dabei können Hinweisgeber unter fünf Themenfeldern wählen. Auf der Internetseite der Stadt Oschersleben erscheint unter dem Link „Bürger“ das Fenster „Sag’s uns einfach“. Mit einem weiteren Klick öffnet sich die Rubrik. Hier kann unter dem Begriff Dienstleistung eines von fünf Themenfeldern angeklickt werden. Diese lauten „Allgemeine Störungsmeldung“, „Defekte Verkehrszeichen“, „Fehlende Barrierefreiheit“, „Meldung wilder Müllkippen“ oder „Straßenbeleuchtungsschäden“.

Unter dem letztgenannten Themenfeld gab es bisher die meisten Einträge. „Alle Hinweise werden von uns an die betreffende Stelle der Verwaltung weitergeleitet. Hier wird sich dann um eine Problemlösung gekümmert“, beschreibt Mathias Schulte das Vorgehen. Dabei seien defekte Straßenlampen am schnellsten abzuarbeiten. Die Meldung würde sofort an das Partnerunternehmen weitergeleitet und, wenn möglich, sogar noch am selben Tag behoben, erklärt Schulte.

„Anders sieht es leider aus, wenn es um illegal entsorgten Müll geht“, führt Schulte weiter aus. Hier sei nämlich derjenige für das Beräumen zuständig, auf dessen Grundstück der Abfall gelagert wurde. Zwar werde der jeweilige Bürgerhinweis sogleich weitergeleitet, der Müll selbst könne jedoch schon mal über mehrere Wochen dort liegen bleiben. „Das liegt dann leider nicht mehr in unserer Hand“, bittet der Stadtsprecher um Verständnis.

Ansonsten zeigen sich die beiden Amtsmitarbeiter zufrieden. Nicht nur, dass mit den über 20 Einträgen das neue Angebot der Stadt ganz gut angenommen würde. So gebe es bisher auch keinen Missbrauch der neuen Rubrik, etwa mit absichtlich falsch gemachten Angaben oder Fake-Einträgen. So hoffen Matthias Steffen und Mathias Schulte, dass das Angebot künftig noch stärker von den Oscherslebern genutzt werden wird.