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Stammtisch Fachkräftemangel bereitet Sorgen

Die Stadt Oschersleben setzte die Serie der Wirtschaftsstammtische fort. Dabei trafen sich ortsansässige Unternehmen zur Diskussionsrunde.

Von Yvonne Heyer 22.08.2017, 01:01

Oschersleben l Der Rundgang durch das Kartoffelverarbeitungsunternehmen war der Einstieg zum Wirtschaftsstammtisch. Diese Veranstaltungsreihe war bereits vor einiger Zeit von der Stadt Oschersleben wiederbelebt worden. Am Rundgang bei Agrarfrost waren neben dem Staatssekretär Thomas Wünsch, einigen Oschersleber Unternehmen auch Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) Mitglieder des Stadtrates, vornehmlich der SPD-Stadtratsfraktion, SPD-Landtagsabgeordnete Silke Schindler sowie die SPD-Bundestagskandidatin Franziska Kersten beteiligt.

Agrarfrost-Geschäftsführer Ulrich Obdenbusch und der Oschersleber Werkleiter Olaf Akkermann führten die Gäste durch die Produktionshallen. Die Männer und Frauen erlebten die Verarbeitung der Knollen bis zu den Chips in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Beim Rundgang wurde auch verdeutlicht, dass es immer Ziel des Unternehmens war, dass Produktion und die Felder möglichst eng bei einander liegen. Das Unternehmen Agrarfrost wurde 1967 durch Reinhold Stöver gegründet und feiert am Standort Aldrup/Wildeshausen (Niedersachsen) den 50. Geburtstag. Den Standort Oschersleben hingegen gibt es seit 25 Jahren.

Nach dem Rundgang durch die Produktionshallen und den Logistikbereich war noch Zeit für eine Diskussionsrunde. Hier machten Obdenbusch und Akkermann deutlich, dass sie die Zahl der Auszubildenden gern verdoppeln würden. „Wir müssen an die Schüler ran, die Sicherung des Berufsnachwuchses sehen wir als neue Herausforderung an, der wir uns stellen müssen“, sind sich Ulrich Obdenbusch und Olaf Akkermann einig. Der Aufbau einer Stammbelegschaft werde ebenso als Herausforderung angesehen.

Nach dem Betriebsrundgang bei Agrarfrost begann in der Motorsportarena der eigentliche Wirtschaftsstammtisch. Neben den Teilnehmern des Betriebsrundganges nahmen daran die Unternehmen Fishing Tackle Max aus Hadmersleben, Awab, die Kreissparkasse Börde, AMB, die Wohnungsgenossenschaft „Neues Leben“, Wilo, odesse-Pumpenfabrik, die Geschäftsführung vom Mathias-Claudius-Haus und Unternehmer Ulrich Spey teil. Unter Federführung von Oscherslebens Wirtschaftsförderer Matthias Steffen wurden verschiedenste Themen sowie Sorgen und Nöte der Unternehmen diskutiert. Eine große Rolle spielte der Fachkräftemangel, der dadurch verstärkt werde, dass sich junge Leute mehr und mehr für ein Studium statt einer Facharbeiterausbildung in einem Unternehmen entscheiden. Weniger Azubis bedeute auch, dass Berufsschulklassen nicht immer vor Ort gebildet werden können. Damit würden auch die Wege für die Auszubildenden weiter werden.

Die Rente mit 63 würde die Verknappung von Arbeitskräften noch weiter vorantreiben, ließe bis zu einem Drittel die Belegschaft schrumpfen. Staatssekretär Thomas Wünsch verdeutlichte in der Runde der Unternehmer, welche Chancen der Breitbandausbau für die Region und für die Unternehmen mit sich bringen kann.