Sanierung von Grundschulen oder Sporthallen Stark-III wäre für das Sülzetal eine Chance
"Stark-III" scheint in aller Munde. Schon mehrfach wurde auf dieses Förderprogramm auch im Zusammenhang von möglichen Projekten in der Gemeinde Sülzetal genannt. Was verbirgt sich hinter Stark-III?
Sülzetal l Sülzetal-Bauamtsleiter Fred Fedder brachte kürzlich Stark-III ins Spiel, als er gemeinsam mit dem amtierenden Bürgermeister Rudi Wenzel Landrat Hans Walker den sanierten Funktionstrakt der Altenweddinger Turnhalle präsentierte. Mit Stark-III könnte man die energetische Ertüchtigung der Sportstätte, die jetzt wieder für den Sportunterricht genutzt wird, in Angriff nehmen, meinte der Bauamtsleiter. Er würde hier vor allem an die Fassadensanierung oder die Sanierung der Heizungsanlage denken.
Auch der Förderverein der Grundschule Altenweddingen brachte besagtes Förderprogramm erst kürzlich ins Spiel, um die ehemalige Sekundarschule so herzurichten, dass die Grundschule hier komplett einziehen könnte. Damit könnte nicht zuletzt das Platzproblem des Hortes und der Grundschule gelöst werden. Bekanntlich steht in Altenweddingen die einstige Sekundarschule leer. Ist von Stark-III die Rede, sollten keineswegs die Probleme an der Osterweddinger Grundschule vergessen werden
"Stark-III" ist also in aller Munde, aber was verbirgt sich dahinter? Die Volksstimme fragte bei Kay Barthel nach. Der Osterweddinger sitzt bekanntlich für die CDU im Gemeinderat, ist CDU-Landtagsabgeordneter und finanzpolitischer Sprecher der Fraktion. "Mit dem Förderprogramm Stark-III sollen die Kommunen in die Lage versetzt werden, trotz der angespannten Haushaltssituation Kindertagesstätten und Schulen zu sanieren. Insbesondere die energetische Sanierung zur dauerhaften Einsparung von Betriebs- und Bewirtschaftungskosten sollen dabei im Mittelpunkt stehen", erklärt Kay Barthel.
Sogar Ersatzneubauten und Sportstätten, soweit diese für den Schulsport dienen, könnten über das Programm gefördert werden.
Das Land Sachsen-Anhalt plant in einem ersten Schritt, ca. 74 Millionen Euro EU-Mittel für das Programm zur Verfügung zu stellen. Entsprechende Umschichtungsanträge bei der Kommission sind bereits eingereicht. Eine Entscheidung stünde dazu allerdings noch aus, wie Barthel weiter informiert.
"Insbesondere die energetische Sanierung zur dauerhaften Einsparung von Betriebs- und Bewirtschaftungskosten sollen dabei im Mittelpunkt stehen."
Ausdrücklich verweist Kay Barthel darauf, dass alle Projekte, die über Stark-III gefördert werden sollen, den Demografie-Check bestehen müssen, damit das Geld nur in bestandssichere und nachhaltige Projekte investiert wird.
Ursprünglich war geplant, die Investitionen (förderfähige Kosten) mit 50 Prozent zu unterstützen. Der Rest sollte dann über ein kostenloses Darlehen der Investitionsbank finanziert werden. Das Land übernimmt die anfallenden Zinsen. Der Kapitaldienst sollte dann über eine längere Laufzeit (eventuell zehn Jahre) überwiegend aus den eingesparten Energiekosten geleistet werden. Diese ersten Überlegungen wurden jedoch zugunsten einer höheren Förderquote verworfen.
Die Rede ist nun von 70 Prozent Zuschuss und 30 Prozent Eigenanteil (über kostenloses Darlehen). Für die genauen fördertechnischen Details ist von Seiten des Finanzministeriums ein Gutachten in Auftrag gegeben worden. "Zudem soll es ein Handbuch zu Stark III geben, welches dann den kommunalen Verantwortungsträgern zur Verfügung gestellt wird. Dort sind alle Details genauer beschrieben", erklärt Kay Barthel weiter.
Das Programm soll 2012 anlaufen. "Neben den Investitionen im Schwerpunktbereich Bildung verspricht man sich auch gute Effekte für den einheimischen Mittelstand. Es wird davon ausgegangen, dass die Maßnahmen überwiegend von kleinen und mittleren Handwerksbetrieben erbracht werden", so der Landtagsabgeordnete.
Natürlich könne sich auch das Sülzetal an diesem Programm beteiligen.
" Ich kann mir gut vorstellen, dass damit eine Lösung für die Grundschule in Osterweddingen möglich wäre. Ich habe bereits mit dem Finanzminister gesprochen, was die grundsätzliche Förderfähigkeit auch kleinerer Grundschulen angeht. Das Programm selbst würde eine nachhaltige und gute Lösung für den Standort Osterweddingen hergeben. Der Gemeinderat müsste einen entsprechenden Beschluss fassen. Auch kommunalaufsichtlich sollte eine Genehmigung aufgrund der Förderbedingungen aus meiner Sicht möglich sein", erklärt Kay Barthel weiter.
Einen Vorschlag zur Nutzung des Programms im Sülzetal ist von der CDU-Fraktion des Gemeinderates angedacht.