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Staßenbau Schlimme Zustände auf der Umleitungsstrecke

Bis zum Frühjahr 2021 wälzt sich der gesamte Umleitungsverkehr von und nach Oschersleben durch Krottorf.

Von Yvonne Heyer 17.05.2020, 01:01

Krottorf l Seit Mitte März leben die Krottorfer mit der Umleitungsstrecke. Über die schmale Landesstraße 101 wälzt sich auch der Schwerlastverkehr. Die L 101 ist an einigen Stellen so schmal, dass sich begegnende Fahrzeuge eben auch auf die ebenso zu schmalen Fußwege ausweichen. Dort sind inzwischen Warnbaken aufgestellt. Die schadhafte Oberfläche der Landesstraße sorgt zudem dafür, dass die Anwohner mit einer entsprechenden Geräuschkulisse leben müssen.

Inzwischen haben die Anwohner die Nase gestrichen voll. Sie wollen diesen, für sie unzumutbaren Zustand, wie es auch Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz einschätzt, nicht länger hinnehmen. Zumal die Umleitung mindestens bis ins Frühjahr 2021 andauern soll. Um den Umleitungsverkehr zu entschärfen, war eine Einbahnstraßenführung über den Neuen Weg vorgeschlagen worden. Das wurde von der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) mit der Begründung abgelehnt, die Tragfähigkeit der Straße würde den vielen Verkehr nicht aufnehmen können.

Fabian Stankewitz hatte sich zu Klärung des Problems an Stefan Hörold, Regionalbereichsleiter Mitte der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, gewandt und unter anderem vorgeschlagen, die Strecke Gröningen-Krottorf-Oschersleben für den Verkehr ab 7,5 Tonnen vollständig zu sperren. „Das ist jedoch aufgrund des baulichen Zustandes der bestehenden Straße, der vorhandenen Durchlässe und Ingenieurbauwerke aus straßenbaulicher Sicht nicht begründet. Die straßenbaulichen Voraussetzungen für eine straßenrechtliche Einschränkung des Gemeingebrauchs für die L 101 liegen nicht vor“, schrieb Hörold an die Gemeinde und an die Volksstimme.

Stankewitz verwies ebenso auf die Möglichkeit, zwei großräumige Umleitungen, vor allem für den Lkw-Verkehr einzurichten. „Der Verkehr von Halberstadt kommend, kann bereits dort über die B 245 nach Oschersleben über Schwanebeck und Neuwegersleben geführt werden. Der Verkehr von Magdeburg kommend, kann direkt von der Kreuzung in Kroppenstedt über Hadmersleben und Flotts Höhe nach Oschersleben gelangen.

Analog der beiden Richtungen sollte auch von Oschersleben nach Gröningen die weiträumige Umleitung besonders für den Schwerverkehr beschildert werden. Das Land gibt für die Baumaßnahme so viel Geld aus, da kann und darf es nicht an den paar Schildern scheitern“, meint Fabian Stankwitz.

Stefan Hörold folgte dem Vorschlag des Verbandsgemeindebürgermeisters, den überregionalen umleitungsbedingten Lkw-Verkehr durch eine zusätzliche Umleitung zu minimieren. Um die Maßnahme umsetzen zu können, seien aber noch Abstimmungen zwischen den Verkehrsbehörden der Landkreise Börde und Harz nötig. „Ich gehe davon aus, dass in etwa zwei Wochen die Umleitung für den Schwerverkehr angeboten werden kann“, so Hörold.

Innerorts ist die Situation an der Landesstraße in Krottdorf aufgrund der Breitenverhältnisse und der zusätzlichen umleitungsbedingten Verkehre problematisch.

Im Ergebnis der Erfahrungen der ersten „Umleitungswochen“ und aus Gesprächen mit Anwohnern entschied die Straßenbauverwaltung und die Verkehrsbehörde des Landkreises Börde, den kritischen Bereich der Ortsdurchfahrt nur einspurig befahren zu lassen. Der Verkehr wird jetzt über eine Ampel geregelt. Damit wird das Ausweichen auf den Gehweg bei Begegnungsverkehr unterbunden. Zudem wurde die Geschwindigkeit entlang der Lindenallee und Im Winkel auch wegen der Straßenschäden und der zu schmalen Fußwege auf 30 Kilometer pro Stunde herabgesetzt. Die Halteverbote in der Breiten Straße wurden zusätzlich angeordnet.

„Wir sollten jetzt die eingeleiteten und noch zu erwartenden Maßnahmen abwarten. Sollten sich keine Besserungen ergeben, müssen wir erneut verhandeln. Wir bleiben in jedem Fall an dem Thema dran“, so Fabian Stankewitz.