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Sturm "Friederike" Wulferstedter Vereinsheim zerstört

Der Sturm "Friederike" hat auf dem Gelände des Wulferstedter Mühlenvereins gewütet. Das Vereinsheim ist komplett zerstört.

Von Christian Besecke 21.01.2018, 15:10

Wulferstedt l Irina Weiher, die Vorsitzende des Wulferstedter Vereins, steht stumm vor dem Schadensbild. das sich ihr bietet. Neben dem vollständig zerstörten Vereinsheim hat es auch einige Zaunfelder erwischt. „Das können wir verschmerzen“, sagt die Vorsitzende. „Die bauen wir selber wieder auf. Das kaputte Haus ist aber ein echter Schlag ins Kontor. Wir haben nun nichts mehr, wo wir Gerätschaften unterstellen können.“ Sie beziffert den Schaden auf etwa 4000 Euro.

„Ich war Freitagmorgen im Auftrag der Gemeinde unterwegs, um eventuelle Sturmschäden zu erfassen“, erzählt sie. „Am Mühlengrundstück angekommen, habe ich die Bescherung entdeckt und war geschockt.“ Im ersten Moment sei sie sehr niedergeschlagen gewesen. „Ich wollte spontan hinwerfen, denn ich weiß, dass wir uns einen Neubau nicht leisten können“, sagt sie. „Jetzt habe ich Kontakt zu den ersten Vereinsmitgliedern aufgenommen und diese haben mir den Rücken gestärkt.“

Auch Verbandsgemeinde-Bürgermeister Fabian Stankewitz (SPD) und Bürgermeisterin Eva Stroka (FDP) haben Irina Weiher Hilfe in Aussicht gestellt. Die Frage nach einem neuen Lagergebäude bleibt. „Wir benötigen es für unsere Veranstaltungen“, erzählt Irina Weiher. Der Verein lädt im Jahresverlauf zum Herrentag, Mühlentag sowie zum Drachenfest ein. Die Bockwindmühle ist ein beliebtes Ausflugsziel, hier werden Familienfeste gefeiert, es gibt Führungen, Übernachtungen werden angeboten.

„Das alles ist jetzt in Gefahr“, befürchtet die Vorsitzende. „So ein Gartenhäuschen, wie es in Baumärkten angeboten wird, würde uns völlig ausreichen“, schätzt die Vorsitzende ein. „Optimal wäre es, wenn wir im Mai wieder ein Gebäude hätten, denn da beginnen die Veranstaltungen.“ Angst vor den anstehenden Arbeiten haben die Wulferstedter jedenfalls nicht. „Wir sind es gewohnt, selber zuzupacken“, sagt Irina Weiher. „Nur durch Eigeninitiative ist auf dem Gelände alles entstanden.“

Mit Sturmschäden kennen sich die Mühlenfans aus. „Der letzte Orkan hat das Dach von Toilettenhäuschen einfach weggeblasen“, berichtet Irina Weiher. „Das Torweg musste auch schon ersetzt werden, da hier ein Pfeiler weggebrochen war. Zaunfelder stellen wir immer wieder mal auf. Das ist ja auch nicht so schlimm.“ Letztendlich war auch die Mühle schon davon betroffen. In einer Orkannacht im Jahr 2002 brannte sie nieder. Wieder funktionstüchtig war sind dann 2005. Erst im letzten Jahr profitierte der Verein von einer Leaderförderung. Ein neuer Sackaufzug wurde installiert und der Zugang bekam ein Dach.

Zu den geplanten Veranstaltungen wollen die elf Vereinsmitglieder eigentlich die Neuheiten an der Mühle präsentieren. Schon in dieser Woche wollen sich die Mitglieder auf die Suche nach Unterstützung begeben.