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Tiefbaut Oschersleben versinkt in Baugruben

Hier eine Baugrube, dort die nächste. Oschersleben scheint durchlöchert wie ein Schweizer Käse.

27.09.2019, 04:00

Oschersleben l „Was wird in der Stadt eigentlich alles gebaut? Warum bleiben die Baugruben so lange offen?“, fragt ein Oschersleber am Lesertelefon.

Angesichts der vielen Baugruben sowie Warn- und Sperrtafeln im Stadtgebiet ist die Frage durchaus berechtigt. Aktuell treffen gleich mehrere Bauvorhaben aufeinander. Im Auftrag der Stadt werden im Diesterwegring neue Fußwege gebaut. Begonnen haben ebenso Tiefbauarbeiten in der Bodestraße. Auch hier entstehen neue Gehweg. Zugleich hat vor einigen Wochen der Breitbandausbau in der Kernstadt und im Gewerbegebiet begonnen. Diese Baugruben wurden allerdings sofort nach Verlegen des Kabels wieder geschlossen.

Die vielen offenen Baugruben im gesamten Stadtgebiet gehören zu einem mehr als 3,5 Millionen schweren Projekt der Avacon. „In Oschersleben setzen wir ein Netzprojekt um, um zukünftig eine zuverlässige Stromversorgung gewährleistet zu können. Wir verlegen mehr als 14.000 Meter neue Mittelspannungs-Kabel zwischen den 30 Trafostationen im Stadtgebiet von Oschersleben. Zudem werden vier dieser Stationen durch neue, moderne Kompaktstationen ersetzt“, erklärt Pressesprecherin Corinna Hinkel. Parallel zu den Mittelspannungs-Kabeln werden Leerrohre für Glasfaserkabel zur Anbindung der Stationen an das Fernwirknetz ins Erdreich „geschossen“.

Die Umsetzung des Netzkonzeptes erfolge in fünf Bauabschnitten, die gleichzeitig abgearbeitet werden. Die beauftragten Firmen würden sich bemühen, die Bauzeit kurz zu halten. Die Durchführung und Koordinierung der Arbeiten finde in enger Abstimmung mit dem Tiefbauamt der Stadt statt. „Wo möglich, wenden wir für die Verlegearbeiten das Spülbohrverfahren an. Das bedeutet, dass keine langen Geh- oder Fahrstrecken aufgeschachtet werden, sondern nur Start- und Zielgruben. Gebohrt werden können aber immer nur Strecken bis etwa 100 Meter. Leider können auf diesen Entfernungen nicht immer gleich die Kabel eingezogen und mit der nächsten Strecke verbunden werden, da größere Längen zwischen den Stationen zu verlegen sind. Kabel in Schutzrohre dieser großen Längen einzuziehen, ist technologisch bedingt nicht immer einfach. Ein Teil der Baugruben muss deshalb als Zwischengrube so lange offen bleiben, bis das Kabel in die Schutzrohre gezogen ist“, ist von der Unternehmenssprecherin weiter zu erfahren. Gerade das Spülbohren sei ein Verfahren, das es ermögliche, in kürzerer Zeit größere Strecken abzuarbeiten, ohne für große Behinderungen zu sorgen. Die weiteren seien Arbeiten so geplant, dass die Gruben sofort verschlossen werden, so wie das Kabel verlegt ist.