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Tierzucht Mit Rat und Tat zur Seite stehen

Die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins Klein Oschersleben haben jüngst ihre alljährlichen Stallschauen durchgeführt.

Von Sebastian Pötzsch 29.07.2016, 01:01

Klein Oschersleben l Im Garten von Holm Twarkowski blüht es an allen Ecken und Enden. Doch nicht nur bunte Blumen fallen dem Betrachter sofort ins Auge, denn im Refugium des Vorsitzenden des örtlichen Rassegeflügelzuchtvereins schnattert und piepst es ohne Unterlass.

Mit Zucchini-Häppchen lockt der Geflügelzüchter seine weißen Warzenenten vor den Gartenzaun, damit die Vereinsmitstreiter seine Zucht besser unter die Lupe nehmen können. „Das mit den Zucchini-Häppchen kann ich nur empfehlen, das ist ein ganz heißer Tipp“, betont Twarkowski.

Interessiert begutachten die anwesenden Vereinsmitglieder die etwa 15 Enten mit ihrem weißen Gefieder. „Das ist meine Nachzucht vom April“, erklärt der Vorsitzende seinen Mitstreitern und hofft nicht nur auf ein positives Feedback, sondern vor allem auf Ratschläge der Begutachter. Die eine oder andere Frage wird gestellt und promt beantwortet. Doch anstatt auf Mängel hinzuweisen, zeigen sich die Begutachter begeistert von der Zucht ihres Vorsitzenden.

Dann geht es weiter zum nächsten Verschlag. Hier watschelt eine Entenmutter über das grüne Gras, immer darauf bedacht, ihrem Instinkt folgend kleine gelbe Küken mit ihrem Körper schützend abzuschirmen. „Die sind vor vier Tagen geschlüpft“, erklärt der Züchter. Das warme Wetter sei besonders gut für die Entwicklung seines Federviehs. „Das fördert das Wachstum. Außerdem ist immer genügend Grün zum Futtern da“, begründet der Vereinschef.

Jeden Tag um 4.30 Uhr stehe er auf, um sich um sein Federvieh zu kümmern. „Das Hobby ist zugleich auch Verpflichtung. So einfach in den Urlaub fahren, geht nicht. Wenigstens muss eine vertrauensvolle Vertretung organisiert werden“, betont Holm Twarkowski.

Einmal im Jahr – immer im Sommer - laden sich die Rassegeflügelzüchter gegenseitig in die eigenen Ställe ein und gehen dann von Züchter zu Züchter. „Im Mittelpunkt stehen die diesjährigen Nachzuchten, die begutachtet werden“, erklärt der Vereinschef und ergänzt: „In Fachgesprächen vertieft wird dann immer geplauscht, werden Tipps gegeben oder auf Mängel hingewiesen. Ziel soll sein, auf den vielen Schauen im Jahr nur mit dem besten Zuchtergebnis anzutreten“, erklärt der Zuchtwart des Vereins, Bastian Henning. Schon vor wenigen Tagen habe die Schau durch die Ställe der 15 Vereinsmitglieder begonnen, zuerst bei den Mitstreitern in Groß Germersleben.

Nach etwa einer halben Stunde ist die Begehung bei Holm Twarkowski beendet, zumindest so gut wie. Alle Teilnehmer setzen sich an eine große Tafel, auf der schon Kaffee und andere Getränke bereitstehen. „Na ja, es geht ja nicht nur ums Fachliche. Wir legen auch ganz besonderen Wert auf das Beisammensein. Das fördert die Geselligkeit“, erklärt der Vereinschef dazu. Am Tisch sitzend berichten die Züchter von ihren Überlegungen, gemeinsame Aktionen mit Partnervereinen auf die Beine zu stellen. „Wir sind da dran und führen bereits die ersten Gespräche“, sagt Zuchtwart Bastian Henning. Mehr soll jedoch noch nicht verraten werden. Außerdem erzählen die Anwesenden von den Höhepunkten des Jahres wie die Vereins-Zuchtschau im Januar oder dem gemeinsamen Ausflug in den Spreewald im Mai.

Wenig später machen sich die Hobby-Züchter auf den Weg, um den Stall des nächsten Vereinsmitglieds zu beschauen. Doch am späten Nachmittag, so haben sie es sich vorgenommen, werden sie wieder hier sein um „den Grill anzuschmeißen und einen feucht-fröhlichen Abend zu verbringen.“