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Triathlon Die Eisenfrau von der Eilsleber Aschebahn

Die Eilsleberin Elke Schönhardt geht am 11. August bei den Europameisterschaften im schottischen Glasgow an den Start.

Von Hartmut Beyer 09.08.2018, 23:01

Eilsleben l Als sie dieser Tage mal wieder bei den Eltern in Eilsleben zu Besuch war, verspürte die große athletische Frau Appetit auf ein Eis. Warum nicht mal schnell nach Schermcke fahren, dachte sie sich. Mit dem Rad, versteht sich. Sie schwang sich trotz der über 30-Grad-Temperatur auf ihren Rennsattel und legte die Strecke hin und zurück fast spielend zurück.

Elke Schönhardt ist Sportlerin durch und durch. Bei den „European Championships“ in Glasgow, einer sportartübergreifenden Serie von Europameisterschaften vom 2. bis 12. August, ist sie mittendrin, denn von Eilsleben aus startete sie nach Schottland, wo sie morgen im Sprint-Triathlon ihrer Altersklasse 40 bis 45 Jahre an den Start gehen wird. Das bedeutet: 750 Meter schwimmen, 20 Kilometer radfahren und fünf Kilometer laufen.

Natürlich ist es ihr nicht egal, welchen Platz sie erreichen wird, aber dieser Sport ist ihr Hobby und löst bei ihr eine gewisse Befriedigung aus: „Man muss sich zu diesen Anstrengungen immer wieder aufraffen, aber wenn der Körper richtig gefordert ist, ist es schön, man hat eine bestimmte Lust auf Leistung.“

Ihre Sportlehrer aus der früheren Dr.-Richard-Sorge-Schule wird es freuen, denn sie hatten ihr schon 1981 für ihre Leistungen in der Leichtathletik eine Staatsratsurkunde überreicht. Da ahnte noch niemand, dass Elke Schönhardt, heute eine Berliner Polizistin mit Dienstgrad Oberkommissar und Mitglied im TuS Neukölln, 2014 Vizemeisterin bei den Deutschen Meisterschaften im Triathlon werden, bei den Europameisterschaften in Genf erfolgreich sein und bei den Weltmeisterschaften in Chicago starten würde.

Bei den Europameisterschaften in Lissabon erkämpfte sie den siebenten Platz, sie kam bei der WM in Mexiko im vorderen Drittel an und wurde bei der WM in Rotterdam 18. von 90 Teilnehmerinnen. 2017 nahm sie auch erstmals an einem Ironman-Wettkampf im bayrischen Roth teil.

In Deutschland stand Elke Schönhardt als Siegerin oft auf dem obersten Treppchen. So in Arendsee, an ihrem 40. Geburtstag in Bremen, beim Cross-Triathlon in Berlin oder vor wenigen Tagen in Braunschweig.

Elke Schönhardt diszipliniert sich selbst eisern. Bei der Ernährung und natürlich im Training. „Meine Psyche ist so ausgerichtet, dass ich mich darauf freue, den Körper zu fordern“, gibt sie zu. An den Wettkämpfen in Glasgow auch als Zuschauerin teilnehmen zu können, ist für sie ein Idealzustand, denn sie kann dort die jüngere Triathlon-Elite anspornen und die Hobbys Sport und Reisen miteinander verbinden. Immer unterstützt von ihrem Arbeitgeber und ihrem Neuköllner Verein.