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Tunnelbau Bäume müssen an Bahnlinie weichen

Der Bau eines Tunnels rückt für Oschersleben in greifbare Nähe. Entlang der Bahnstrecke in der Stadt derzeit wird fleißig abgeholzt.

Von Yvonne Heyer 16.01.2016, 00:01

Oschersleben l Für den „Tunnel“ wurde bereits im vergangenen Jahr in der Bodestadt fleißig gebuddelt. Ziel der umfangreichen Tiefbauarbeiten war das Schaffen der Baufreiheit. Im Klartext bedeutete dies, dass über Monate zahlreiche Ver- und Entsorgungsleitungen nahe der künftigen Baustelle im Bereich der Fabrikstraße und der Anderslebener Straße umverlegt werden mussten. Noch vor dem Jahreswechsel wurden diese Tiefbauarbeiten abgeschlossen, wurden die bis dato gesperrten Bahnübergänge in den genannten Straßen wieder freigegeben. Zudem müssen – entsprechend den Festlegungen im Planfeststellungsbeschluss – zwischen November 2015 und Ende Februar 2016 zahlreiche Gehölze zurück geschnitten werden. Das kann aktuell entlang der Bahnlinie beobachtet werden.

Wie die Pressestelle der Deutschen Bahn AG weiterhin mitteilt, werden ab März 2016 weitere Leitungen umverlegt.

Die eigentlichen Bauarbeiten zur Errichtung des „Tunnels“, des sogenannten Trogbauwerkes als Straßenunterführung in der Schermcker Straße/Magdeburger Straße, sollen dann im Frühsommer dieses Jahres starten. Bevor allerdings die Baugrube erstellt werden kann, ist der Einbau von Hilfsbrücken für die beiden Bahngleise notwendig. Mit den Hilfsbrücken können die beiden Streckengleise während der Bauzeit der Eisenbahnüberführung in Betrieb bleiben. Es werde zu kurzzeitigen Sperrungen kommen, die für den Ein- und Ausbau der Hilfsbrücken benötigt werden. Der Termin für die Sperrung der Bahnstrecke Magdeburg-Halberstadt steht bereits: Vom 30. Juli bis 2. August, 4 Uhr wird die Strecke zwischen Blumenberg und Halberstadt für 76 Stunden dicht gemacht. Diese Zeit werde laut Bahnangaben auch genutzt, um Kabel- und Stellwerksanpassungen im Bereich Oschersleben vorzunehmen. Zudem werden am Haltepunkt Hadmersleben Tiefbau- und Gleisbauarbeiten am Bahnübergang und für den Neubau eines Bahnsteiges ausgeführt.

Doch zurück zum Tunnelbau nach Oschersleben. Die Baugrube für die Eisenbahnbrücke und die anschließenden Trogbauwerke wird mit wasserdichten, verankerten Spundwänden umschlossen. Die Eisenbahnüberführung ist, bautechnisch gesehen, ein geschlossener Stahlbetonrahmen. Die Planungen sehen vor, dieses Rahmenbauwerk nördlich der Bahnstrecke vorzufertigen und anschließend auf einer sogenannten Verschubbahn in die endgültige Lage zu schieben.

Um die Behinderungen während der Bauzeit für die Verkehrsteilnehmer und Anwohner so gering wie möglich zu halten, wurden die notwendigen Straßensperrungen in einem Verkehrskonzept zusammengefasst. Dieses sei mit den zuständigen Stellen des Landkreises Börde und der Stadt Oschersleben abgestimmt worden. So sei während der Bauarbeiten geplant, die betroffenen Straßen teilweise oder gar vollständig zu sperren. „Details zu den Umleitungen sowie die Termine werden rechtzeitig bekanntgegeben“, heißt es weiter in der Pressemitteilung der Deutschen Bahn. Zeitweise könne es zudem zu Einschränkungen betroffener Anliegerzufahrten kommen. Die betroffenen Anlieger würden ebenso darüber rechtzeitig informiert.

Mit der Fertigstellung der neuen Straßenunterführung Magdeburger/Schermcker Straße, die Inbetriebnahme des neuen Bauwerkes soll voraussichtlich 2017 passieren, werden die benachbarten Bahnübergänge Anderslebener Straße und Fabrikstraße geschlossen. Die Straßen werden zu Sackgassen mit Wendemöglichkeit unmittelbar vor den Bahnanlagen umgebaut. Die Anderslebener Straße müsse zudem höhenmäßig angepasst werden.

Das Projekt ist eine so genannte Kreuzungsmaßnahme. Nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz sind die DB Netz AG, die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt als Vertreterin des Bundes und die Stadt Oschersleben beteiligt. Sie planen und realisieren das Projekt gemeinsam.

Bis zum Jahr 2020 werden sich die Arbeiten zum Umwelt- und Landschaftsschutz hinziehen, werde für die zurückgeschnittenen Gehölze und gefällten Bäume Ersatz geschaffen.