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Typisierung Oschersleber Schüler wollen helfen

Die Berufsschule Oschersleben hat eine Typisierungsaktion organisiert. Hintergrund ist die Krebserkrankung einer Lehrerin.

Von Yvonne Heyer 12.12.2016, 00:01

Oschersleben l Die 30-jährige Berufschullehrerin Kristin Erfurt ist an einer besonders aggressiven Form von Leukämie erkrankt. Nach einer ersten Behandlung ist der Krebs zurückgekehrt, jetzt kann nur noch eine Stammzellenspende der jungen Frau helfen. Ihre Familie, Freunde, ehemalige und aktuelle Kollegen haben eine große Hilfsaktion gestartet und zu einer Typisierungsaktion aufgerufen.

Am Berufsschulzentrum Dessau, wo Kristin Erfurt arbeitet, ließen sich mehrere hundert Schüler und Kollegen typisieren. Über Susette Kühnrich-Uibel, gute Freundin und Kollegin, wurde der Kontakt zu den Berufsbildenden Schulen/Europaschule (BbS) in Oschersleben geknüpft. Dort fand am vergangenen Montag eine Typisierungsaktion zur Stammzellenspende der Deutschen Stammzellenspenderdatei (DSD) statt. Lothar Hendrich, ehrenamtlicher Helfer der DSD, klärte Berufsschüler und Lehrer auf, während den Freiwilligen eine Speichelprobe entnommen wurde.

Diese und die Einverständniserklärung genügen für den ersten freiwilligen Schritt auf dem Weg zum Lebensretter, erklärte Grit Gröbel, DSD-Pressesprecherin.

Die BbS ist seit Mai 2016 offizielle DSD-Partnerschule. Dieser Titel war der Bildungseinrichtung im Rahmen einer Blutspendeaktion verliehen worden. „Im Mai haben mehr als 60 Schüler an der Blutspende teilgenommen. 20 gaben zusätzlich ihr Einverständnis zur Typisierung für eine Stammzellenspende. Und mit der heutigen Aktion können wir vielleicht den Jackpot knacken und einen Spender für Kristin Erfurt finden oder anderen Betroffenen helfen“, meinten die Lehrerinnen der BbS Oschersleben, Susette Kühn- rich-Uibel und Kerstin Meier. 95 Schüler und Lehrer ließen sich bei der Aktion typisieren. Zu den Freiwilligen gehörte auch der 27-jährige angehende Fachlagerist David Gust aus Wolmirstedt. Für ihn sei die Typisierung selbstverständlich: „Vielleicht kann ich ja helfen“, meinte er.

Mit der Typisierung und Registrierung stünden die freiwilligen potenziellen Stammzellspender für die weltweite Spendersuche anonym zur Verfügung. Jeder einzelne erhöhe die Chance, einen passenden Spender zu finden – für Kristin Erfurt und für alle weiteren Leukämiepatienten. Susette Uibel hatte ihrer kranken Freundin Bilder der Oschersleber Typisierungsaktion ans Krankenbett geschickt. Diese antwortete mit folgenden Worten: „Liebe Grüße an die Helden des Tages. Ich freue mich riesig.“

Allein in Deutschland würde alle 45 Minuten ein Mensch an Leukämie (Blutkrebs) erkranken. Für viele Patienten sei die Stammzellenspende die einzige Hoffnung auf Leben.

Die Kosten für die Typisierung müssen in Deutschland aus Spendengeldern finanziert werden. Die gemeinnützige DSD hat die Typisierungskosten für die 17- bis 40-Jährigen für die Oschersleber Aktion aus eigener Kraft abgesichert. Über 40-Jährige bis 55-Jährige waren gebeten, die Geldspende in Höhe von 40 Euro für die Typisierung selbst zu übernehmen.

 

Spendenkonto für Kristin Erfurt: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE92 8102 0500 0001 3359 00, BIC: BFSWDE33MAG, Stichwort: Aktion Kristin Erfurt.