1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Die Ortsumfahrung ist noch nicht in Sicht

Umgehungsstraße Die Ortsumfahrung ist noch nicht in Sicht

Die Planung für Alikendorf ist ins Stocken geraten. Sehr hohe Kosten werden erwartet. Ein Wäldchen am Ortsrand ist im Weg.

Von Yvonne Heyer 19.11.2020, 00:01

Alikendorf l Rolf Lingner, Alikendorfs Ortsbürgermeister, hat den größten Wunsch der Dorfbewohner an der Umsetzung der Ortsumgehung für den landwirtschaftlichen Verkehr festgemacht. Dieser Wunsch, dieses Projekt müsse unbedingt im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für die Ortsteile festgeschrieben werden.

Schon seit Jahren warten die Alikendorfer auf die Umsetzung des Projektes und wären aktuell schon für Informationen dankbar, wie der Stand der Dinge ist.

Steffen Czerwienski, Leiter des Fachbereiches Bauen und Umwelt, und Annegret Sterz vom Tiefbauamt der Stadtverwaltung Oschersleben können Licht ins Dunkle bringen.

Bereits 2018 sei eine Variantenuntersuchung erstellt worden. Im Ergebnis entstanden fünf Trassenvorschläge, die als Entscheidungsgrundlage für die Ortsumfahrung dienen soll. Fest steht, dass die Trasse am westlichen Ortsrand verlaufen soll. Eine Variante 1 und 1 a sei mit dem Ortschaftsrat abgestimmt. Allerdings seien sämtliche Planungen seitdem ins Stocken geraten. „Bei den vorgeschlagenen Varianten landeten wir bei einem Kostenrahmen, der zwischen 207.000 Euro bis 250.000 Euro lag. Das ist in meinen Augen viel zu niedrig angesetzt. Denn es müssen entlang der künftigen Trasse sämtliche Grabendurchlässe überprüft und möglicherweise auch erneut werden, sollen sie für die schweren landwirtschaftlichen Fahrzeuge geeignet sein. Im Grunde genommen läuft es für die Durchlässe auf eine Tonnage wie bei einem Schwerlastverkehr hinaus“, macht Annegret Sterz deutlich. Aus Erfahrung weiß sie, dass gerade für Brückenbauwerke die Kosten deutlich gestiegen sind.

Ein weiteres Problem gibt es hinsichtlich der Flächen, über die die Trasse der Umfahrung führen soll. „Die Stadt muss an das Eigentum der Flächen kommen. Das funktioniert nur über einen Flächentausch oder über einen Grunderwerb. Also kämen weitere Kosten hinzu“, berichtet Annegret Sterz.

Ja, und dann ist da noch das Wäldchen. Der Landkreis wurde um eine Stellungnahme hinsichtlich der Auflagen zum Artenschutz gebeten. Zudem müsse geklärt werden, wo es Flächen für die Wiederaufforstung gibt. Ebenso stünden archäologische Untersuchungen an. „All das macht das Projekt so umfangreich und aufwendig. Fakt ist auch, dass die Ortsumfahrung nur über Erschließungsbeiträge und aus Fördermittel für den ländlichen Wegebau umgesetzt werden könnte. Allerdings ist die Förderperiode gerade abgeschlossen. Das Vorhaben ist nicht Bestandteil des Etats für 2021“, erklärt Czerwienski.