1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Unbekannte verschandeln Spielplatz

Vandalismus Unbekannte verschandeln Spielplatz

Die Empörung ist groß in Bahrendorf. Unbekannte haben den dortigen Spielplatz beschädigt und mehrere Geräte mit Farbe besprüht.

Von Sebastian Pötzsch 20.10.2017, 12:00

Bahrendorf l „Es ist erschreckend. Vor allem sind es die Eltern, die aufgebracht sind“, sagt Sülzetalers Bürgermeister Jörg Methner (SPD). und ergänzt: „Die Mütter sind es gewesen, die in den vergangenen Jahren viel Zeit, Mühe und Geld investiert haben, um ihren Kindern die Spielmöglichkeiten im Dorf zu ermöglichen.

Spielen auf dem Kleinod „Hinterm Hessen“ inmitten Bahrendorfs ist zwar noch immer möglich. Doch sind nun mehrere der Geräte, durch eine ganze Reihe von Graffitis verschandelt, teils mit vulgärem Inhalt. So wurde eine Wand an der Kletterburg beidseitig mit roter Farbe besprüht. Auf den Rutschen prangen Schriftzüge in schwarzer Farbe. Der Tisch in der Mitte des Drehkarussells wurde ebenfalls beschmiert genauso wie die Tischtennisplatte. Auch am Gestänge der Nestschaukel sowie am Barren prangen Schmierereien. Kaum ein Spielgerät ist von den Unbekannten ausgelassen worden.

„Die Täter haben auf unwürdige Art die in Gemeinschaft und zum Kindeswohl geschaffenen Werte missachtet“, macht Fred Fedder von der Gemeindeverwaltung sich seinem Ärger Luft. Eine Anzeige gegen Unbekannt sei bei der Polizei bereits gestellt worden. Zudem bittet Fedder um sachdienliche Hinweise und Zeugenaussagen. Diese werden sowohl von ihm und seinen Kollegen von der Verwaltung in Osterweddingen als auch von den Regionalbereichsbeamten der Polizei entgegengenommen.

Fedders Worten zufolge hat sich die Tat bereits zwischen dem 11. und dem 13. September ereignet. Der tatsächliche Sachschaden werde derzeit ermittelt.

Die Spielgeräte und Außenanlagen in Bahrendorf waren in der jüngeren Vergangenheit mittels Spenden und Ehrenamt errichtet worden. Erst im Jahr 2011 hatte eine Bahrendorfer Mütterinitiative den bis dahin verkommenen Spielplatz aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Die Mütter hatten es ich zur Aufgabe gemacht, das große Areal für Kinder wieder erlebbar zu machen. Seither werden Spielplatzfeste zur Akquise von Spenden organisiert und Geld gesammelt.

Eine der Mitbegründerinnen der Mütterinitiative ist Heike Kunze. Sie reagiert wütend auf die Nachricht, dass die durch ihr Engagement angeschafften Geräte mit Farbe angesprüht worden sind. „Das ist eine echte Frechheit. So etwas macht mich richtig wütend“, sagt die Friseurmeisterin. Sie engagiere sich zwar nicht mehr in der Mütterinitiative und habe den Staffelstab an jüngere weitergegeben. „Trotzdem macht es mich traurig, dass es Menschen gibt, die freiwillig Erschaffenes einfach kaputt machen“, erklärt Heike Kunze weiter.

Tatsächlich verfügt Bahrendorf über ein Kleinod, das sehr gut besucht ist. So kommen immer wieder die Kinder von Kindertagesstätten oder Schulklassen hierher. Erst im Juni vergangenen Jahres war mit hunderten Gästen der 5. Geburtstag gefeiert worden. Dabei standen den Müttern viele Helfer zur Seite, so beispielsweise Kameraden der Feuerwehr, Beamte der Polizei, Mitglieder des örtlichen Schützenvereins, Freiwillige aus der Bevölkerung und die Gemeindeverwaltung selbst. Bis dahin waren schon 15.000 Euro in Spielgeräte investiert worden.

Erst im Mai haben unter dem Motto „Unser Dorf soll schöner werden“ Freiwillige Helfer den Kinderspielplatz in Ordnung gebracht. Damals war unter anderem ein neues Trampolin aufgebaut worden. Umfangreiche Erdarbeiten waren zuvor mit einem Bagger einer ortsansässigen Firma geschehen.

Doch der Spielplatz soll weiter wachsen. Deshalb beteiligen sich die Organisatoren an der jährlichen Fanta-Spielplatz-Initiative. Auch in diesem Jahr hatte sich die Bahrendorfer Gruppe mit den Spielplatzförderern aus Osterweddingen und Langenweddingen zusammengeschlossen. Gemeinsam haben die Freiwilligen kräftig die Werbetrommel gerührt, sodass die drei Spielplatzprojekte am Ende bundesweit die Plätze 18, 19 und 20 belegten. Dafür winken nun jeweils 1250 Euro. Die Bahrendorfer wollen in eine Seilbahn investieren.