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Vandalismus Unbekannte zerstören Wartehäuschen

Vandalismus in Oschersleben und seinen Ortsteilen: In den vergangenen Tagen haben Unbekannte Scheiben an 13 Bushaltestellen zerstört.

Von Sebastian Pötzsch 25.10.2018, 01:01

Oschersleben l Nun ist er endlich da, der Herbst mit Graupelschauern und teils stürmischen Böen. Wer mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln unterwegs ist, ist froh, wenn er im Wartehäuschen auf seinen Bus ausharren kann. Doch hunderte Bürger durften seit Tagen Wind und Wetter ausgesetzt sein, denn Vandalen haben an mindestens 13 der Unterstände die Scheiben zerstört.

Mit Unverständnis reagiert Oscherslebens Pressesprecher Mathias Schulte. „Das kann kein Zufall sein. Ob jugendliche Zerstörungswut dahinter steckt oder Unzufriedenheit über vermeintliche hohe Fahrpreise, wissen wir nicht. Doch so etwas geht einfach nicht“, macht sich Schulte seinem Ärger Luft.

Nun steht seinen Kollegen von der Stadtverwaltung eine Menge Arbeit bevor. Eine Anzeige gegen Unbekannt sei bei der Polizei bereits erstattet. Nun gelte es, die genaue Schadenshöhe zu ermitteln und den Fall der zuständigen Versicherung zu melden. Genaue Zahlen zu den Reparaturkosten kennt der Sprecher noch nicht, doch dürften die Zahlen im fünfstelligen Bereich liegen.

Denn die Wiederherstellung der Glasscheiben eines kompletten Wartehäuschens kostet rund 1400 Euro. Das gehe aus einer Rechnung für die Reparatur des Unterstandes in Emmeringen vom Juni dieses Jahres hervor. Doch genau an diesem Wartehäuschen sind nun wieder mehrere Glasscheiben zerstört worden.

„Deshalb machen wir uns Gedanken, wie wir künftig vanadalismusresistentere Lösungen umsetzen können“, hebt Mathias Schulte hervor. Von reinen Bretterverschlägen, wie derzeit an der Bushaltestelle in Andersleben, hält der Sprecher allerdings nichts. „Hier sind zunächst Platten verbaut worden, um Schüler vor starken Windböen zu schützen, die hier besonders streng wehen“, sagt Schulte und ergänzt: „Alle weiteren Fahrgäste, die derzeit an den mindestens 13 Haltepunkten im Freien stehen müssen, können sich bei den Verursachern bedanken.“ Dennoch sei die Stadtverwaltung an einer schnellen Lösung interessiert und arbeite mit Hochdruck daran.

Doch der Aufwand sei ennorm. Denn zusätzlich zu den defekten Haltepunkten müssten die insgesamt 104 Haltestellen sukzessiv barrierefrei umgestaltet sein, laut Gesetzgeber bis zum Jahr 2022. „Wir haben also Etliches vor, da kommen die zerstörten Glasscheiben zur unrechten Zeit“, merkt der Pressesprecher an. Überhaupt seien die Ausgaben der Stadt für die Haltepunkte schon jetzt extrem hoch. Pro Jahr koste die Reinigung rund 4 000 Euro, „wenn Graffitis entfernt werden müssen, kommen schnell noch tausend Euro oben drauf“, hebt Schulte hervor.

Unterdessen bestätigt Joachim Albrecht, Sprecher des Polizeireviers Börde, den Eingang der Strafanzeige der Stadtverwaltung gegen Unbekannt. Eine Streife habe bereits am 18. Oktober die Zerstörung eines Haltespunktes an der Puschkinschule in Oschersleben festgestellt und weitere sieben defekte Wartehäuschen im gesamten Stadtgebiet ermittelt.

Der Beamte glaubt unterdessen nicht an einen Zufall. „Diese ungewöhnliche Häufung an Zerstörung lässt darauf schließen, dass es sich um einheimische Vandalen handeln muss“, erklärt Albrecht.

Die Ermittlungen dazu dauerten an. In diesem Zusamenhang bittet der Polizeibeamte um Zeugenhinweise.