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Vernissage Vielfältiger Blick auf Oschersleben

Unter dem Motto „Vielfalt verbindet“ ist am Montag die 1. interkulturelle Woche gestartet. Auch eine Fotoausstellung wurde eröffnet.

Von Yvonne Heyer 23.08.2017, 01:01

Oschersleben l Abdiraman ist erst vor wenigen Monaten nach Oschersleben gekommen. Mit seiner Frau und den vier Kindern lebt in einer Gemeinschaftsunterkunft. Auch der Somalier ließ sich inspirieren, nahm die Einwegkamera in Empfang und fotografierte die Stadt, die zumindest aktuell sein Zuhause ist. Auf seinen Fotos sind vor allem die Wege zu sehen, die er täglich nimmt, um die Kinder in die Kita oder Schule zu bringen. Neben Abdiraman beteiligten sich auch andere Flüchtlinge und Asylsuchende sowie Einheimische in Vorbereitung der 1. interkulturellen Woche an der Foto-Safari durch Oschersleben. Und als am Montagabend die Aktionswoche mit einer Vernissage im Landratsamt eröffnet wurde, stellten die Besucher und Betrachter der Fotos fest, dass die Sichtweisen gar nicht so unterschiedlich sind. In Vorbereitung der Fotoausstellung „Mein Oschersleben“ waren im Übrigen Einwegkameras verteilt worden.

„Vielfalt verbindet“ –  so lautet das Motto der 1. interkulturellen Woche. Diese wurde unter der maßgeblichen Federführung des Malteser Hilfsdienstes mit Unterstützung der AG Willkommenskultur und der Stadt Oschersleben vorbereitet. Anke Brumm, stellvertretende Diözesan-Geschäftsführerin der Malteser Magdeburg, begrüßte die Gäste der Vernissage. Darunter waren auch Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer, der Vorsitzende des Stadtrates Lothar Lortz und Corinna Sladky, Leiterin des Fachbereiches Migration der Kreisverwaltung, sowie zahlreiche Mitstreiter der AG Willkommenskultur. Um Flüchtlinge und Asylsuchende nicht zu vergessen. Sie stehen nicht zuletzt auch für die neuen Sichtweisen auf die Stadt Oschersleben. „Vielfalt verbindet, bringt aber auch viel Neues. Viele Jahre haben wir die Gedanken an Krieg und Vertreibung, die auch Teil unserer eigenen Geschichte sind, verdrängt. Doch diese Gedanken sollen nicht vergessen werden“, sagte Anke Brumm zur Eröffnung der interkulturellen Woche.

Die Fähigkeit mit der neuen Vielfalt der Gesellschaft umzugehen, der Tendenz zur Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken, die Integration von der Kita über die Schule, Ausbildung und Beschäftigung – darin sieht Bürgermeister Kanngießer die neuen Herausforderungen der Zeit. „Jetzt müssen für die Integration sorgen. Die Städte stellen sich zunehmend mit Erfolg diesen Aufgaben. Jetzt ist es auch an der Zeit, dass die Menschen aufeinander zu gehen“, so Benjamin Kanngießer.

Am heutigen Mittwoch wird die interkulturelle Woche mit einem Handwerkermarkt auf dem Bahnhofsvorplatz ab 14 Uhr fortgesetzt. Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche können ihre handwerklichen Fähigkeiten beim Gestalten von Hockern ausprobieren. Materialien stehen zur Verfügung. Die Hocker können mit nach Hause genommen oder der Bibliothek gespendet werden.