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Westliche Börde Ausschuss legt Schulsanierung auf Eis

In der Westlichen Börde werden gegebenenfalls die Schulplanungen geändert. Grund ist eine mögliche Schließung der Ausleber Sekundarschule.

Von René Döring 14.05.2016, 01:01

Gröningen l Die knapp eine Million Euro, die die Verbandsgemeinde Westliche Börde aus dem Bundes-Förderprogramm Stark V bekommt, sollen für eine Erweiterung der Kroppenstedter Kindertagesstätte im Gebäude der Grundschule, für einen Anbau an das Gröninger Feuerwehrgerätehaus und für Sanierungsarbeiten in der Ausleber Kindertagesstätte investiert werden. Dafür hatten sich bereits am 12. April der Bau- und Brandschutzausschuss sowie der Schul- und Sozialausschuss des Verbandsgemeinderates ausgesprochen und das hat nun Donnerstagabend auch der Haupt- und Finanzausschuss befürwortet.

Doch während die beiden Fachausschüsse in ihrer gemeinsamen Sitzung am 12. April mit der Grundschule Hamersleben noch ein viertes Investitionsprojekt auf der Förderliste hatten, wurde dieses gut 230 000 Euro teure Vorhaben nun vom Haupt- und Finanzausschuss auf Eis gelegt.

Ausgangspunkt für diese Entscheidung war eine Wortmeldung des Hauptausschuss-Mitglieds Roland Stankewitz (Fraktion Gröningen). Der frühere Leiter der Sekundarschule Gröningen und heutige Leiter der Wanzleber Ganztagsschule wusste zu berichten, dass die Sekundarschule Ausleben „auf der Kippe“ steht. Für die nächste 5. Klasse würde es bisher lediglich zwölf Anmeldungen geben, während für einen sicheren Weiterbetrieb mindestens 40 Anmeldungen erforderlich seien. „So hatte es damals auch in unserer Gröninger Sekundarschule begonnen, die schließlich geschlossen worden ist“, sagte Roland Stankewitz und betonte, dass aus diesem Existenzproblem der Ausleber Sekundarschule in den zuständigen Behörden „kein Geheimnis mehr gemacht wird“.

Und vor diesem Hintergrund sei es nicht vertretbar, so Roland Stankewitz weiter, in die Hamersleber Grundschule noch 230 000 Euro zu investieren, wo doch nach einer Schließung der Ausleber Sekundarschule in Ausleben ein intaktes Schulgebäude für alle Grundschüler des nördlichen Bereichs der Verbandsgemeinde zur Verfügung stehen würde.

Nachdem Verbandsgemeindebürgermeisterin Ines Becker erklärte, dass es kein Problem sei, das Stark-V-Programm erst einmal mit den drei anderen Projekten intensiv in Angriff zu nehmen und über die Grundschule Hamersleben oder ein anderes Förderprojekt später zu entscheiden, sprachen sich sieben Hauptausschuss-Mitglieder genau für diese Verfahresweise aus. Nur Klaus Graßhoff (CDU/SPD Fraktion WB) enthielt sich der Stimme: „Wir sollten abwarten. Bisher weiß niemand genau, wie der für die Sekundarschulen zuständige Landkreis Börde die Einzugsbereiche der Sekundarschulen ändert und welche Schule in dieser Region am Ende vielleicht geschlossen wird.“

Möglicherweise sind alle Beteiligten bereits am Dienstag nächster Woche zumindest ein wenig schlauer. Denn an diesem Tag fährt eine Abordnung der Verbandsgemeinde nach Magdeburg, die dort im Kultusministerium ohnehin einen Termin hat und sich nun auch nach dem Stand der Dinge in Sachen Sekundarschulen erkundigen wird.

Ursprünglich hatten Ines Becker und die Vertreter der fünf Fraktionen des Verbands- gemeinderates dieses Gespräch vor allem vereinbart, um in Erfahrung zu bringen, welche Möglichkeiten die neue Landesregierung in Zukunft den Grundschulen einräumt. Ob beispielsweise nicht nur – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – zwei Grundschulen zu einem Verbund mit zwei Standorten zusammengefasst werden dürfen, sondern ob es vielleicht sogar möglich ist, so etwas wie einen Grundschul-Verbund Westliche Börde mit vier Standorten zu bilden.

Mit diesen und gegebenenfalls weiteren Informationen über die Zukunft der Ausleber Sekundarschule ausgestattet, wird der Verbandsgemeinderat der Westlichen Börde schließlich in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 2. Juni, über den konkreten Einstieg in das Stark-V-Förderprogramm entscheiden. Und vielleicht auch schon neue Entscheidungen über die künftige Schul-Landschaft in der Verbandsgemeinde auf den Weg bringen.