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Zuchtausstellung Wulferstedter Brüder räumen ab

Bei der Schau des Kleintierzuchtvereins Schwanebeck wurden 220 Tiere ausgestellt. Viele Züchter aus der Umgebung zeigten ihre Erfolge.

Von Christian Besecke 10.11.2017, 00:01

Schwanebeck/Wulferstedt/Großalsleben l Zahlreiche Besucher haben die Kleintierschau des Schwanebecker Vereins besucht. Auch weitere Züchter aus der Region haben dort ausgestellt. „Oft sind bei unseren Veranstaltungen auch Züchter aus Emersleben, Quenstedt, Hasselfelde oder Dingelstedt vertreten. Mitglieder aus der Westliche Börde haben wir ja sowieso“, sagte der Vereinsvorsitzende Herbert Schütze.

Und so konnten bei dieser Lokalschau insgesamt 115 Kaninchen und 105 Geflügeltiere unterschiedlicher Rassen und Farbschläge begutachtet werden. Auch für die Kinder der Schwanebecker Grundschule war das ein Anlass, die offene Lokalschau zu besuchen.

Die Kinder waren besonders von den kleinen flauschigen Vierbeinern angetan. „Die Kaninchen sind natürlich extrem beliebt, besonders bei Kindern. Jeder will sie mal auf dem Arm haben und ist von dem weichen Fell angetan“, erklärte Schatzmeister Daniel Giesecke aus Großalsleben. Deshalb nahm sich der Vereinsvorsitzende auch die Zeit, um mit den jungen Besuchern das eine oder andere Kaninchen aus seinem Käfig zu nehmen und zeigte die Besonderheiten der einzelnen Tiere.

Zur Auswahl standen unter anderem weiße, blaue und graue Wiener, Hasenkaninchen, helle Großsilber, Marburger Feh, Sachsengold, deutsche Kleinwidder, Kleinchinchilla sowie die Havanna- und Alaskarasse. Insbesondere über den Umgang mit den Tieren informierte Herbert Schütze die Schüler. Dabei ging es beispielsweise nicht nur um die richtige Pflege der Krallen. Auch auf bestimmte Dinge wie etwa das Gebiss, die schon beim Kauf eines Kaninchens beachtet werden sollten, wies der Züchter hin. „Gerade weil viele Kinder ein Kaninchen haben oder sich zulegen wollen, ist es mir wichtig, dass sie wissen, wie damit umzugehen ist“, sagte er.

Was die große Auswahl betraf, war beim Geflügel kaum weniger los. Hier reichte die Vielfalt von Vorwerkhühnern über Rheinländer bis hin zu Luchstauben und Texanern. Die Erhaltung einer solchen Rassevielfalt und Heranzüchtung schöner Tiere sei aber nicht immer so selbstverständlich, wie Schütze verriet. Er beobachte schon seit Längerem das Alter von Kollegen im Verein und all den anderen, die sich der Kleintierzucht widmen. Deren Altersdurchschnitt steige immer mehr an, dazu kommen weitere Probleme. „Es gibt mittlerweile viele Dinge, die die Zucht erschweren“, berichtete er und wies vor allem auf die zahlreichen Impfungen hin, die für die Tiere erforderlich seien. Das Impfen verursache große Kosten, die viele Züchter nicht mehr tragen könnten. Er vermisse daher gezielte finanzielle Unterstützungen seitens der Politik und Wirtschaft, sagte Schütze.

„Ich denke auch, dass man auf diesem Gebiet die Fördermöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in der Kleintierzucht unterschätzt“, so Schütze. Für die Zukunft prophezeit er, dass kleinere Rassen beispielsweise bei Kaninchen zunehmen werden, die großen Rassen dagegen weniger werden und erklärte: „Die kleinen Rassen sind schlichtweg besser zu bewältigen“. Besonders stolz sei man im Verein auf die jüngsten Züchter. Etwa auf Denis Schmidt (acht Jahre alt), Kevin Schmidt (14 Jahre alt) – beide kommen wie ihr Vater Friedhelm aus Wulferstedt – und Melissa Schade (zehn Jahre alt). Sie züchten sowohl Kaninchen als auch Geflügel, das sich wie auch die anderen Tiere bereits vor Beginn der Lokalschau in Schwanebeck dem geschulten Blick der Fachjury stellen musste. Für die Preisrichter kommt es jedes Mal bei der Bewertung der Tiere auf viele Details an. So achten sie nicht nur auf Eigenschaften, wie Gewicht, Körperform, Felldichte und Farbe, sondern auch auf den Pflegezustand der Tiere.