Zwei Jubiläen Spektakel in Ummendorf

Hunderte haben ein großes Kostümfest in Ummendorf gefeiert. Zwei Jubiläen wurden mit Festumzug, Feierstunde und einer Premiere gefeiert.

Von Ronny Schoof 24.06.2015, 01:01

Ummendorf l Sommer 1995. Die Gemeinde Ummendorf zelebriert ihre 850-Jahr-Feier. Der schreiblustige Pastor hat im Vorfeld ein historisch angelehntes Theaterstück verfasst. Man will zum Jubiläum was Besonderes bieten. Warum also nicht ein Lustspiel im alten Gewand mit leidenschaftlich agierenden Laiendarstellern? „Das Kreuz des Andreas“ gerät zur umjubelten Attraktion der Dorfsause, gleichsam die Geburtsstunde des Burgtheatervereins, der kurz darauf gegründet wird und seither Jahr um Jahr den Sommer so vieler Anhänger bereichert.

20 Jahre später nun beging der Verein selbst ein Jubiläum – und die Gemeinde zog kräftig mit, bettete ins Premierenwochenende von „Ottos kleine Liebespfalz“, dem neuen Stück aus der Feder von Pfarrer Gunther Hirschligau, einen zweiten feierlichen Anlass ein: 25 Jahre Partnerschaft mit der niedersächsischen Gemeinde Polle, ein sozusagen seelenverwandter Ort mitten im Weserbergland. „Es gibt viele Parallelen zwischen uns“, meint Bürgermeister Reinhard Falke, „und Freundschaften auf persönlicher und Vereinsebene, die nach wie vor gepflegt werden; das ist gelebte Wiedervereinigung.“ Das war auch dem Tenor der Festreden und Grußworte auf dem Burghof zu entnehmen. Einziger Wermutstropfen dort: Die Laienspielgruppe Polle konnte nicht mitfeiern. „Die war nämlich – Stichwort Parallelen – selbst im Einsatz“, so Falke, der im neuen Ummendorfer Theaterstreich den Sänger Roderich verkörpert.

Das Jubiläumsstück um Otto den Großen im 10. Jahrhundert ist personell gesehen das üppigste bislang: 45 Darsteller plus Tanzgruppe. Autor Hirschligau hat – einmal mehr zum besten Gefallen des Publikums – sämtlichen Bühnenaktiven im Verein eine Rolle zugedacht. Vorsitzender Maik Falke: „Es waren am Sonnabend über 300 und am Sonntag rund 230 Zuschauer. Ein tolles Wochenende, das wir am 29. und 30. August wiederholen wollen.“