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18. Auflage Naturkundlicher Abend lockt an

Die Zuhörer des naturkundlichen Abends in Krumke wurden auf eine Reise nach Namibia mitgenommen.

Von Walter Schaffer 20.03.2017, 17:00

Krumke l Der vor 17 Jahren in Schönberg erstmalig durchgeführte naturkundliche Tag erlebte am Freitagabend im Kavaliershaus in Krumke seine erfolgreiche 18. Auflage. Den Organisator, Dr. Thoralf Schaffer, freute es besonders, dass die Resonanz auf seine schriftlichen Einladungen so erfolgreich war.

Zusätzlich wurden noch Stühle ins Cafè geschafft, so dass die fast im dreistelligen Bereich liegenden Besucher einen Platz bekamen. Unter den Gästen, die von Anfang an dabei waren, konnte auch der Vositzende des Förderverbandes Elbtalaue, Eckhard Seebaß, begrüßt werden. Unter der Schirmherrschaft dieses Verbandes stehen diese naturkundlichen Abende. Auch Eckart Krüger von der Karl-Kaus –Stiftung, die sich besonders für Vernässungsprojekte in der Region einsetzt, zählte zu den Gästen, die an diesen Abenden schon referiert hatten.

Der Auftakt bildete ein kleiner Wissenstest auf freiwilliger Basis durch Thoralf Schaffer, bei dem es um das Erkennen von zwölf heimischen Gartenvögeln ging. Dieser Test, so der Organisator, wurde deutschlandweit in Schulen durchgeführt und brachte erschreckende Ergebnisse. Nicht aber in Krumke - denn dieses Klientel kannte sich bestens aus. Der Waldkauz ist der Vogel des Jahres 2017. Seit 1974 wird diese „Ehrung“ einem anderen Vogel zuteil. „1988 war es der Wendehals, ein Jahr zu früh“, so unter Gelächter des Publikums die Aussage zu den einzelnen Vögeln. Zehn Arten gehören zu der Familie der Eulen, wobei der Waldkauz in einigen Gegenden noch zu den „Allerweltseulen“ zählt. In anderen Gegenden ist er schon durch fehlende Nisthöhlen oder ein zu geringes Nahrungsangebot nur noch selten zu finden. Wie es mit der Popularität dieses Vogels zu Zeiten des Journalisten und Heimatschriftstellers Hermann Löns aussah (1866-1914), erfuhren die Zuhörer aus einer Geschichte dieses Heimatschriftstellers.

Nach einer kurzen Pause erlebten die Naturfreunde eine Reise mit der Kamera durch Namibia, die ehemalige deutsche Kolonie Deutsch-Südwest Afrika (1884-1918). Der für die Rinderallianz Sachsen-Anhalt arbeitende Gernot Pohl aus der Nähe von Eisleben ist begeisterter Naturfotograf und Vorsitzender der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT) im Regionalbereich Sachsen-Anhalt. Aus einer Reihe von circa 15 000 Tier- und Landschaftsfotos, die er in dem Land zwischen Angola, Botswana, Sambia, Südafrika und dem Atlantischen Ozean gemacht hat, stellte er fast 700 exponierte Fotos an dem Abend vor. Dabei ging er auch in dem von ihm erstmals in Krumke gehaltenen Vortrag auf gesellschaftliche Verhältnisse ein und lobte besonders wie Namibia den Spagat zwischen einer sich modern entwickelnden Industrie und Landwirtschaft sowie dem Naturschutz erfolgreich bewerkstelligt.

Großer Beifall war der Lohn für diesen wunderbaren Vortrag mit vielen Aha-Erlebnissen der Zuhörer beziehungsweise Zuschauer. Auch in dieser Veranstaltung wurde wieder an die finanzielle Unterstützung für Kleinprojekte in Sachen Naturschutz appelliert. 400 Euro fanden sich zum Schluss in dem herumgereichten Hut wieder. Das Geld wurde dem Vorsitzenden des Förderverbandes Elbtalaue übergeben. Nistkästen, von denen viele im Krumker Park und anderswo aufgehängt werden, sollen davon gekauft werden.