1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Die DRK-Kita kommt in Seehausen gut an

Besichtigung Die DRK-Kita kommt in Seehausen gut an

Bevor die Verbandsgemeinde Seehausen die Kita Lindenpark erneuert, besichtigen die Verantwortlichen andere Neubauten in der Region.

Von Ralf Franke 18.09.2015, 20:00

Osterburg/Seehausen l Am Donnerstagabend schauten sich die Mitglieder des Bau- und Ordnungsausschusses des Verbandsgemeinderates in der neuen DRK-Kita in Osterburg um. Nicht nur die Mitglieder des Fachgremiums um Bernd Prange, sondern auch der Seehäuser Bauamtsleiter Guido Mertens und Lindenpark-Chefin Birgit Geiseler sowie deren Kolleginnen und andere Verwaltungsmitarbeiter waren davon beeindruckt, was der DRK-Kreisverband „Östliche Altmark“ in zwei Jahren aus dem Boden stampfen ließ. Obwohl die neue Einrichtung schon fast zwölf Monate in Betrieb ist, ist Kerstin Schütze noch immer begeistert. Die stellvertretende Leiterin führte die Gäste vom Aland zusammen mit Viktor Schellert, Bau-Verantwortlicher beim DRK, durch die Einrichtung, die inklusive der Außenanlagen und mit Fördermitteln rund 2,85 Millionen Euro kostete.

Auf einer Gebäudefläche von etwa 1000 Quadratmetern (850 für den pädagogischen Bereich) können bis zu 81 Kinder betreut werden. Der ebenerdige, von Tageslicht durchflutete Bau macht dank der Raumaufteilung und des Zugangs zum neu gestalteten Außenbereich aus fast allen Zimmern (Gesamtgrundstücksgröße ein Hektar), aber auch dank der sparsamen Ausstattung mit sperrigen Möbeln zu Gunsten variabler Einrichtungsgegenstände einen sehr großzügigen Eindruck. Herzstück ist ein großer Bereich mit Cafeteria, um den sich Räume zum Spielen, Basteln, Turnen und Schlafen sowie sanitäre Einrichtungen, Milchküche oder Personalräume anordnen. Die Farben der Wände und des Mobiliars, bei denen die Mitarbeiter ein Wörtchen mitreden durften, sind kindgerecht, aber nicht zu bunt. Der Stendaler Künstler Michael Braune sorgte mit einigen Graffitis mit Piraten- und Südsee-Flair für richtige Hingucker, ohne die Wände zu überladen. Für Ordnung und Sauberkeit sorgen zwei Frauen, die mehr als nur putzen und ein halbtags angestellter Hausmeister.

Was den sonst begeisterten Seehäusern nicht so gefiel, war die Versorgung durch einen Caterer. Laut Schellert fiel die Entscheidung letztlich aber auch mit der Akzeptanz der Eltern zwischen Daumen und Zeigefinger. Außerdem sorgt der Anbieter für Vollverpflegung, die vom frisch zubereiteten Frühstücks-Buffet, über die Mittagausgabe bis zur Vesper reicht. Auf Lebensmittel-Allergien könne man sich einstellen. Das sei derzeit aber kein Thema.

Was die positiven Anregungen bei der Bauplanung in Seehausen wert sind, ist fraglich, weil am Ende irgendwie Äpfel mit Birnen verglichen wurden. Während in Osterburg der alte Kita-Block so lange genutzt werden konnte, bis der Neubau fertig war, sind die Seehäuser mit reichlich als halb so großem Grundstück und mit einem alten Baumbestand in dieser Beziehung etwas gehandicapt. Außerdem soll die neue Einrichtung in Seehausen bis zu 130 Kindern Platz bieten – eine Zahl, die bei der momentanen Zuwanderungswelle möglicherweise noch einmal überdacht werden muss.

Abgesehen davon, dass die Lindenparkkinder im Ernstfall ausgegliedert werden müssen, um Platz für den Ersatzbau zu schaffen, scheint schon jetzt festzustehen, dass die neue Einrichtung zweigeschossig wird. Womit Oberlichter nur in der Hälfte des Gebäudes möglich sind, was auch auf den barrierefreien Zugang ins Grüne zutrifft. Wogegen sich die Seehäuser Gedanken über Fluchtwege und als integrative Stätte wohl auch über einen Fahrstuhl machen müssen. Kurz: Ein vergleichbarer Neubau fehlt derzeit im Besichtigungsprogramm der verantwortlichen Kommunalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter.