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Schilderrücken Wieder freie Sicht auf die Bundesstraße

Verkehrsteilnehmer, die bei Seehausen von der Waldemar-Estel-Straße auf die B 189 auffahren wollen, haben nach links wieder freie Sicht.

Von Ralf Franke 14.10.2015, 20:00

Seehausen l Rechtzeitig zur neuen Saison erfüllte sich der Waldbadförderverein Seehausen im Frühjahr einen teuren Wunsch und investierte reichlich 1700 Euro in zwei Hinweisschilder, die dem Durchgangsverkehr auf der B 189 in Höhe der Abfahrt Waldesfrieden (Sobos Imbiss) signalisieren sollen, dass am Rande der Alandstadt eine besuchenswerte Freizeitstätte existiert.

Nach dem amtlichen Antrags- und Genehmigungsprozedere wurden die Schilder an den Wegweisern angebracht, die sonst auch die Richtung nach Wittenberge/Perleberg beziehungsweise nach Stendal/Osterburg, aber auch zum Seehäuser Diakonie-Krankenhaus oder zu Graepel weisen.

Die Waldbadförderer freuten sich über mehr Besucher, Verkehrsteilnehmer, die an besagter Einmündung auf die Bundesstraße auffahren wollten, haderten dagegen mit den verschlechterten Sichtverhältnissen. Der Straßenbaulastträger hatte das Schild in Süd-Ost-Richtung nämlich kurzerhand unter den bereits vorhandenen Hinweistafeln angeschraubt. Tiefer sitzende Fahrer konnten mit etwas gutem Willen gerade noch darunter durchblicken, um zu sehen, was von links kommt. Leute, die sich der Stelle per Kleintransporter, Geländewagen, SUV oder in Autos mit einem seniorenfreundlichen Einstieg näherten, hatten schlechtere Karten. Wer wirklich sehen wollte, was von links kommt, der musste ein ganzes Stück über die Stopp-Linie auf die B 189 rollen.

Die Volksstimme wies seinerzeit auf den „Schildbürgerstreich“ hin. Allerdings gingen danach auch einige Hinweise beim Seehäuser Bürgermeister Detlef Neumann ein. Vor ein paar Tagen hat die Straßenbaubehörde des Landes Sachsen-Anhalt, Regionalbereich Nord, reagiert, die auch beim ersten Mal die verkehrsbehördliche Anordnung des zuständigen Landkreises umsetzte. Der alte Ständer wurde gegen ein größeres Exemplar getauscht, an dem die Schilder jetzt so hoch angeschraubt sind, dass man sogar aus einem Lkw freien Blick haben sollte.

Der Landkreis Stendal auf Nachhaken: „Die Frage, warum bei der ersten Montage niemandem aufgefallen ist, dass das Schild die Sicht des auffahrenden Verkehrs behindert, kann – wenn überhaupt – nur die Landesstraßenbaubehörde beantworten. Das Straßenverkehrsamt erteilt lediglich die verkehrsrechtliche Genehmigung, die konkrete Ausführung vor Ort ist allein dem Baulastträger überlassen.“ Letzterer räumt die Sichtbehinderung ein, verweist aber auf die ausführende Firma und darauf, dass bei der Montage niemand von der zuständigen Straßenmeisterei anwesend war.

Übrigens: Wenn das Waldbadschild für den Verkehr aus Richtung Osterburg schon an der Drüsedauer Kreuzung angeschraubt worden wäre, wäre der Weg für potenzielle Badbesucher einfacher und kürzer.Platz am dortigen Wegweisergestell ist auch ausreichend vorhanden.