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Badsanierung Stadtrat hofft auf neues Förderprogramm

Insider sagen, dass das marode Schwimmbecken des Waldbades Seehausen vielleicht noch vier bis fünf Jahre gehalten werden kann.

Von Ralf Franke 05.12.2015, 09:00

Seehausen l Eigentlich könnte sich die Stadt Seehausen in ihrer akuten Finanznot die Sanierung des Waldbades nicht leisten. Spätestens nachdem die Kommune den Prozess um den Wohnkomplex an der Salzstraße verloren hatte und über eine Million Euro Kredit aufnehmen musste, schien dieser Traum ausgeträumt.

Schon die Unterhaltung ist Jahr für Jahr ein Drahtseilakt für Seehausen, obwohl ein saniertes Schwimmbecken und eine moderne Wasseraufbereitungsanlage gerade da bares Geld sparen könnte. Und nicht zu vergessen: Ohne die traditionsreiche Naherholungsstätte würde die Stadt ein wichtiges Stück Identität verlieren.

Mit Hilfe von Leader-Fördermitteln und kräftiger Unterstützung des Fördervereins gelang und gelingt es in zwischen durchaus, quasi Nebenkriegsschauplätze wie sanitäre Anlagen, Spielplatz oder Mitarbeiterräumlichkeiten wieder auf Vordermann zubringen. Aber auch bei der Sanierung des Herzstückes der Anlage haben die Stadtväter inzwischen neue Hoffnung geschöpft und in dieser Woche die Weichen für einen Fördermittelantrag im Rahmen eines Zukunftsinvestitionsprogrammes des Bundes gestellt.

Um die Fristen zu wahren, wurde sogar eine außerordentliche Sitzung einberufen, in der die anwesenden Kommunalpolitiker auch einstimmig für das Vorhaben votierten. Alles andere wäre allerdings fast undenkbar gewesen, weil es einen alten Grundsatzbeschluss für den Erhalt des Bades gibt.

Mit etwas 2,5 Millionen Euro planen die Seehäuser um Schwimmbecken und Wasseraufbereitung auf einen modernen Stand zu bringen. Die Summer ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern von einem Planungsbüro errechnet, obwohl das eigentliche Projekt natürlich erst in Auftrag gegeben wird, wenn die Finanzierung gesichert ist. Wie für die Qualität des Badewasser gesorgt wird, steht noch nicht fest. Aber bei ihren Erkundungsreisen waren Kommunalpolitiker, Badförderer und Bauamtsmitarbeiter vor allem von der biologischen Variante angetan. Beim Schwimmbecken scheinen sich die Protagonisten einig zu sein. Da ist langlebiger Edelstahl, wie er beispielsweise auch bei der Sanierung des Werbener Bades verwendet wurde, der klare Favorit. Bei der Beckengröße, so Bürgermeister Detlef Neumann, sollen indes kleinere Brötchen als gebacken werden. 25 statt 50 Meter Länge müssen und sollten auch reichen. An einem Sprungbecken mit einem Drei-Meter-Turm und Anbindung an den Schwimmbereich (L-Form) ollen die Seehäuser indes festhalten.

Wenn Geld über das Programm, das insbesondere für finanzschwache Kommunen aufgelegt wurde, fließen sollte, soll der zehnprozentige Eigenanteil 2017 (100 000 Euro) und 2018 (150 000 Euro) in zwei Jahresscheiben gestemmt werden. Dem könnte laut Bürgermeister idealer Weise auch der Bauverlauf angepasst werden. Wenn es nicht anders geht, müsse man zur Not eine Waldbadsaion ausfallen lassen.