1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Krankenhaus zählt 16 000 Patienten

Rückblick Krankenhaus zählt 16 000 Patienten

Die Leistungen des Seehäuser Krankenhauses wurden auch 2015 konstant nachgefragt. Schwarze Zahlen zu schreiben, wird aber immer schwerer.

Von Ralf Franke 11.01.2016, 20:00

Seehausen l Auch wenn die Schlussrechnung noch aussteht und der Kostendruck steigt, kann die Geschäftsführerin des Agaplesion Diakonie-Krankenhauses Seehausen auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr zurückblicken. Das machte Maria Theiß gestern bei einem Pressegespräch mit Blick auf 2015 deutlich und bekräftigte dabei, wie wichtig die Gesundheitseinrichtung vor Ort ist. Nach Graepel ist das Krankenhaus mit 150 eigenen Mitarbeitern von der technischen Kraft bis zum Facharzt (das entspricht 133 Vollbeschäftigten) und über 30 Fremdkräften für Reinigung und Küche der zweitgrößte Arbeitgeber in der Verbandsgemeinde.

16 089 Patienten wurden im vergangenen Jahr insgesamt gezählt. Das entspricht in etwa dem Wert der Vorjahre. Der Anteil der Leute, die ambulant behandelt oder nachversorgt werden, ist mit 11 020 Patienten nach wie vor hoch. Heißt: Die 112 Betten, die in Seehausen vorgehalten werden, könnten besser ausgelastet sein.

Nichtsdestotrotz erzielt das Unternehmen mit rund 13 Millionen Euro den größten Teil des Umsatzes in Seehausen mit dem Stationsbetrieb. Etwa drei Millionen Euro entfallen auf den ambulanten Teil und sonstige Einnahmen, wie die Vermietung einer Station als Salus-Tagesklinik.

Ein strenges Kostenmanagement ermöglichte 2015 auch ein paar Investitionen. Zum Beispiel ein neues Ultraschallgerät, das sich die Internisten des Hauses für ihre Diagnostik gewünscht hatten.

Auch wenn das Finanzierungsmodell ein anderes und die Ärzte vor Ort „nur“ Nutzer sind, steht jetzt ein neuer Computer-Tomograph (CT) in Seehausen, der deutlich besser auflösende Bilder liefert als das Vorgängermodell. Die eigentliche Diagnostik erfolgt außerhalb des Hauses von vertraglich gebundenen Medizinern. Wobei die Tele-Radiologie an sich nichts neues in Seehausen ist. Den Wunsch nach einem Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) haben die Seehäuser indes vorerst zu den Akten gelegt, weil die ambulante Zulassung nicht in Sicht ist. Die wäre indes nötig, um das Gerät auszulasten und wirtschaftlich betreiben zu können. Zur Erklärung: Während das CT mehr Knochen abbildet und bei Frakturen gute Dienste leistet, bilden MRT-Aufnahmen vor allem Weichteile wie innere Organe, Blutgefäße und dergleichen ab. Dafür müssen Patienten derzeit nach Stendal, Gardelegen, Magdeburg oder Perleberg fahren und längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Dafür zog das digitale Zeitalter in die Röntgenabteilung ein. Die Bilder liegen zur Diagnostik jetzt nicht mehr als Bild, sondern als versendbare Datei vor. Außerdem konnte ein zweites Zimmer für Patienten mit Nebendiagnose Demenz eingerichtet werden. Ein drittes ist geplant. Dazu gibt es mittlerweile vier ehrenamtliche Ansprechpartner, die sich um die Bedürfnisse kümmern, die über die normale Pflege nicht abgedeckt sind.

Großes Gewicht genießt auch weiter der öffentliche Dialog. So ist in diesem Jahr wieder geplant, vier Fachthemen populär aufzuarbeiten. Zusätzlich wird je ein Informationstag unter anderem der Reanimation, der Demenz und der Ethik gewidmet. Und ein Tag der offenen Tür steht am Sonnabend, 11. Juni, auch schon im Kalender.