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Brückenbau Baufirma steht in den Startlöchern

Der Brücke über den Seehäuser Aland-Umfluter an der Arendseer Straße in Seehausen droht demnächst der Abriss.

Von Ralf Franke 17.01.2016, 08:00

Seehausen l Seit mittlerweile acht Jahren liegen die Pläne in der Schublade. Jetzt soll die Brücke über den Seehäuser Aland-Umfluter an der Arendseer Straße endlich neu gebaut werden. Das wird nicht ganz ohne Kollateralschäden zu schaffen sein. Im vergangenen Jahr flatterte der Stadt Seehausen plötzlich und unerwartet eine Fördermittelzusage für die Sanierung der Aland-Umfluter-Brücke an der Arendseer Straße ins Haus (wir berichteten). Die Flussquerung zur Innenstadt hat die Erneuerung angesichts ihres baufälligen Zustands indes auch bitter nötig. Andererseits kommt der Kommune das Vorhaben gleich aus doppelter Sicht irgendwie ungelegen.

Denn zum einen kann sich Seehausen selbst den 20-prozentigen Eigenanteil des auf knapp 600 000 Euro geschätzten Projektes angesichts der gähnenden Leere im Stadtsäckel nur schwer leisten. Zum anderen wird der City über einen langen Zeitraum eine ihrer wichtigsten Verbindungsadern gekappt.

Das Kostenproblem versuchten die Stadtväter durch das Splitten auf zwei Haushalte zu mildern. Den Betroffenen der Innenstadt ersparten sie zudem eine Baustelle über den Jahreswechsel, die im Winter brach gelegen hätte.

Nichtsdestotrotz wird es allmählich ernst für das Vorhaben. Die Ausschreibung ist Geschichte, der Zuschlag erteilt. Theoretisch könnte das beauftragte Bauunternehmen zeitnah „zuschlagen“. Laut Bauamtsleiter Guido Mertens liegt es quasi im eigenen Ermessen der Fachfirma, mit dem Abriss der alten Brücke dann zu beginnen, wenn sich ein möglichst nahtloser Übergang zum Neubau ergibt. Heißt, es ist auch eine Frage der Wetterentwicklung und damit zu einem kleinen Teil noch etwas Glücksspiel.

In jedem Fall, so Mertens, werde es rechtzeitig eine Benachrichtigung der Öffentlichkeit über die Presse mit Verweis auf den Umleitungsverkehr geben, für den es mit der alten B 189 über die Drüsedauer beziehungsweise die Vielbaumer Kreuzung und die Waldemar-Estel-Straße sowie Waldesfrieden für den außerstädtischen Verkehr kaum Alternativen gibt. Innerörtlich dürfte dem nicht sonderlich verkehrstüchtigen Köppenberg eine große Bedeutung zukommen.

Während der Zeitpunkt für den Baustart beziehungsweise den Brückenabriss noch nicht feststeht, ist das Bauende vertraglich mit der zweiten Novemberhälfte festgezurrt. Das sind von heute gerechnet immerhin rund zehn Monate. Eine lange Zeit, vor der sich vor allem die Seehäuser Einzelhändler, aber auch die Betreiber der Märkte auf der anderen Seite des Aland-Umfluters fürchten.

Der Ersatzneubau wird übrigens als eine Stahlbetonkonstruktion errichtet, die den rollenden Verkehrsteilnehmern nach der Fertigstellung ebenso den derzeit vorhandenen Platz lässt, wie den Fußgängern auf beiden Seite der Fahrbahn. Einzige Änderung bei der künftigen Verkehrsführung: Die Brücke wird dem Straßenverlauf angepasst und rund einen Meter in Richtung Süden (also flussaufwärts) versetzt.

Die Absprachen mit den betroffenen Firmen, die an der Brücke noch weiter Versorgungsleitungen unterhalten wollen, sind laut Bauamtsleiter gelaufen. Es ist sogar geplant, ein paar Leerrohre einzulassen – zum Beispiel für den Fall, dass sich in Sachen Breitbandversorgung endlich etwas in Seehausen tun sollte.