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Linke in der Bütt Linke holen Aschermittwoch nach

In Osterburg holten Mitglieder der Partei Die Linke ihren politischen Aschermittwoch nach - inklusive Kabarett.

Von Astrid Mathis 08.03.2016, 00:01

Osterburg l „Aschermittwoch ist alles vorbei!“ heißt es. Die Mitglieder der Partei Die Linke machten am Wochenende im Osterburger Hotel „Zum Kanzler“ eine Ausnahme und holten dort ihre Veranstaltung nach. Wegen des Zugunglücks in Bayern hatten sie die politische Abreibung am regulären Termin fallen gelassen.

Zum 13. Mal feierten die Linken anlässlich des Aschermittwochs und ließen politisch ordentlich vom Leder, allerdings nicht wie sonst in Stendal und mit eingekauftem Kabarett, sondern Entertainment aus den eigenen Reihen: Mario Blasche schlüpfte dafür in die Rolle von Dieter Thomas Heck und präsentierte in seiner „Hitparade“ zunächst das Fallobst des Vorjahres und benannte dabei Sparkassenskandal und „schwarzen Sumpf“. Unwort des Jahres sei eindeutig „Einzeltäter“ gewesen.

Zu den Neuvorstellungen gehörte der Obergefreite Schweiger, besser bekannt als Katrin Kunert, in Armeekleidung. Bei der Frage „wer hat gedient?“ meldeten sich gleich zwei Herren aus der Musikantenecke: Jürgen Emanuel und Horst Janas. Ach, heute werde nur in Rüstung und Kriege investiert und wenig nachgedacht, schimpfte Kunert. Der Landrat bekam sein Fett weg, er kenne sich mit der Wische nicht aus und der Presse drohte der Obergefreite an, sie bei Falschaussage zur Volkszeitung nach Nordkorea zu schicken. Spaß beiseite! Mit ernster Miene erklärte Kunert weiter: „Niemand hat das Recht, Schutzsuchende zu hassen.“ Dann fügte sie hinzu: „Denk ich Deutschland und die Wahlen in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.“ Rechte Banden sorgen sich um deutsche Kultur, können aber nicht mal deutsche Grammatik. „Aber wer schützt die deutsche Kultur vor solchen Idioten?“ Für diese Frage erntete sie kräftigen Applaus.

Als nächstes stieg die Seeräuber-Jenny (Schulz) aus Magdeburg in die Bütt. Dort läge die Wirtschaft darieder. Über Katrin Budde von der SPD bemerkte sie: „Die sagt: Ich will! Und schon sind alle Sozis still.“ Anschließend wurde es musikalisch. Jürgen Emanuel und Horst Janas hatten für ihren Auftritt nicht nur Gitarren im Gepäck, sondern auch die Osterburger Stadtmusikanten im Schlepptau, Mitglieder von der Basisgruppe Osterburg. Solche Lieder wie „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ ließen sich offensichtlich sehr gut für den politischen Aschermittwoch umdichten: Das Schulamt sei ein Amt bald ohne Schulen, die Straßen seien die schlechtesten im Land und dann noch „der Beschiss mit der Rente - wer hätte das gedacht bei der Wende?“ Die Zuhörer schunkelten begeistert mit.